Bei ZEISS gibt es zahlreiche Nachhaltigkeitsinitiativen, die von engagierten Mitarbeitenden vorangetrieben werden. Anlässlich des Earth Day stellen wir eine Reihe von Aktivitäten vor, mit dem Ziel, das Umweltbewusstsein zu fördern. Dazu gehört auch ein Projekt, bei dem Schülerinnen und Schülern geeignete Sitzgelegenheiten zum Lernen zur Verfügung gestellt werden. Außerdem beteiligen sich ZEISS Mitarbeitende in Indien aktiv an einem Projekt, das die Lebensmittelsicherheit vor Ort verbessert.
Normalerweise ist er auf den Fluren des Unternehmens unterwegs. Doch immer öfter findet sich Manoj Sharma auch in einer anderen Umgebung wieder – inmitten von Pflanzen auf großen Feldern. Der ZEISS Head of Supply Chain & Business Processes arbeitet an mehreren nachhaltigen Gemeinschaftsprojekten in Indien mit, dem bevölkerungsreichsten Land der Erde, dessen Landfläche nur ein Drittel der Größe Chinas beträgt.
Er selbst stammt aus einem ländlichen Gebiet im Zentrum des Landes. In der Region, in der laut Sharma „die meisten Menschen entweder Bauern sind oder ein kleines Geschäft betreiben“, sah er deutlich, wie dringend sein Land eine nachhaltige Infrastruktur benötigt, um die soziale Ungleichheit zu überwinden. Dieser Eindruck trieb ihn an, sich aktiv für umweltfreundliche Lösungen einzusetzen.
„Es motiviert mich, wenn ich sehe, wie ich für die Menschen um mich herum etwas bewegen kann. Wir alle haben die Verantwortung zu handeln und einen Beitrag zur Gesellschaft zu leisten. Schließlich ist die globale Erwärmung kein Zukunftsszenario mehr – sie geschieht hier und jetzt.“ Infolge der zunehmenden Auswirkungen des Klimawandels, wie der negativen Veränderung des Monsuns und der anhaltenden Probleme bei der Wasserversorgung in Indien, hat Sharma eine wichtige Aufgabe bei ZEISS übernommen. Er überwacht einen Großteil der Nachhaltigkeitsmaßnahmen des Unternehmens im ganzen Land.
Es motiviert mich, wenn ich sehe, wie ich für die Menschen um mich herum etwas bewegen kann. Wir alle haben die Verantwortung zu handeln und einen Beitrag zur Gesellschaft zu leisten.
2021, ein Jahr nach seinem Start bei ZEISS, fiel Sharma etwas auf, das seiner Ansicht nach so nicht bleiben konnte: Das Unternehmen entsorgte regelmäßig Kisten aus dem Versand, die aus Holz von gefällten Bäumen gefertigt waren. Er verbündete sich mit Dhaval Radia, Chief Financial Officer bei ZEISS Indien, der seinen leidenschaftlichen Einsatz für mehr Nachhaltigkeit teilte. Radia hatte bereits ein Unternehmen für saubere Energie aufgebaut und auch schon immer großes Interesse an Projekten, die zur Verbesserung der Ressourceneffizienz beitragen. Er erkannte das Potenzial der Kisten für die Wiederverwendung sofort. „Unternehmen müssen eine nachhaltige Kreislaufwirtschaft etablieren, von der alle Beteiligten auf angemessene Weise profitieren, wenn sie die grundlegenden Probleme einer so großen Bevölkerung wirksam lösen wollen“, erklärt Radia.
Wie eine einfache Idee das Leben von Kindern verändert
Für welchen Zweck das Holz der Kisten wiederverwendet werden kann, wurde klar, als Sharma eine staatliche Schule in Bengaluru besuchte. Die Region, in der ZEISS Indien seinen Hauptsitz hat. Im ganzen Land gibt es noch immer große Ungleichheiten zwischen den Schulen in ländlichen und städtischen Gebieten. Nach Angaben des Indian National Council of Educational Research and Training haben Schulen in ländlichen Gebieten im Durchschnitt einen schlechteren Zugang zu Elektrizität, sanitären Anlagen, fließendem Wasser und anderen notwendigen Schuleinrichtungen.
Bei der besuchten Schule in Bengaluru gab es in einigen Klassenräumen keine Sitzgelegenheiten für die Schülerinnen und Schüler. Sie saßen während des Unterrichts jeden Tag mehrere Stunden lang auf dem Boden. Nachdem Sharma ein geeignetes Team von Schreinern zusammengestellt hatte, machten sich die Fachleute an die Arbeit. Ziel war es, den Schulkindern dieser Gemeinde eine gute Einrichtung zum Lernen zur Verfügung zu stellen – und so die Bildungsqualität zu verbessern. Sharma und sein Team bauten aus den alten Holzkisten Bänke für die gesamte Schule und trugen damit zum Klimaschutz bei. Denn für den Bau der Bänke mussten keine weiteren Bäume gefällt werden.
Die Rückmeldung der Schule war rundum positiv. Einerseits hatten die Kinder endlich angemessene Sitzgelegenheiten, um besser lernen und sich im Klassenzimmer wohler fühlen zu können. Andererseits konnten bislang weggeworfene Ressourcen einem neuen und sinnvollen Zweck zugeführt werden. Dort wo sie viele Jahre lang nützliche Dienste leisten werden. Dazu sagt Radia: „Wir wollen als Vorreiter für mehr Nachhaltigkeit und Umweltschutz eintreten. Unser Ziel ist es, in den kommenden drei bis fünf Jahren Nachhaltigkeitsprojekte in ganz Indien zu unterstützen. Wir haben vor, unsere Initiativen deutlich auszuweiten und sicherzustellen, dass die langfristigen Vorteile im ganzen Land spürbar sind“. Bisher wurden mehr als 580 Sitzbänke gespendet, was sehr positive Auswirkungen auf das Leben von 1.740 Schülerinnen und Schüler an 16 Schulen hat. Das Projekt über die anfänglichen Pilotschulen hinaus auszuweiten und ein Nachhaltigkeitsbewusstsein in den Unternehmensprozessen zu verankern, war jedoch eine große Herausforderung.
Ein Wandel hin zu mehr Nachhaltigkeit
Intern musste Sharma die Vorteile von mehr Nachhaltigkeit für die Mitarbeitenden an vielen Stellen erst deutlich machen. Dazu gehörte die Integration dieser Nachhaltigkeit in den beruflichen Alltag, angefangen bei der Abschaffung von Einwegflaschen in den Konferenzräumen von ZEISS. Auch für andere Unternehmen wird die ökologisch nachhaltige Entwicklung Indiens immer mehr zu einem Thema und viele sehen dies inzwischen als wichtigen Faktor für ihr wirtschaftliches Wachstum. Da entsprechende Möglichkeiten gerade erst entwickelt werden, ist es allerdings oft noch herausfordernd, umweltfreundliche Alternativen zu finden. Diesen Aspekt mussten Radia und Sharma bei ihrem Vorhaben berücksichtigen, das Schulbankprojekt in den kommenden Jahren auf weitere Gemeinden in Bengaluru und Karnataka sowie auf den Rest Indiens auszuweiten.
Die Wurzeln des Wandels: Von ländlichen Feldern zu einer gemeinsamen Vision für die Umwelt
Die Ausstattung mit Schulbänken ist nur eines von zahlreichen Projekten für das Gemeinwohl, die derzeit bei ZEISS umgesetzt werden. Projekte wie diese sind für Sharma in der DNA von ZEISS verankert. Dazu gehören auch die zahlreichen Mitarbeitenden auf der ganzen Welt, die jeden Tag in ihrem Umfeld etwas bewegen. Allein in Indien haben im Laufe der Zeit schätzungsweise 200 Mitarbeitende als Freiwillige an Projekten zum Umweltschutz mitgearbeitet.
Eines davon ist ein Gemeinschaftsgarten am ZEISS Standort in Bengaluru. Die positiven Auswirkungen dieses Gartens waren von Anfang an spürbar. Wenn man alle angebauten Pflanzen einbezieht, liegt der durchschnittliche Jahresertrag bei 15.000 kg. Dieser Ertrag liefert jedes Jahr rund 36.500 nahrhafte Mahlzeiten.
Die Bereitschaft der Mitarbeitenden, sich für diese gemeinnützigen Projekte zu engagieren, hat seitdem noch zugenommen. Die Menschen engagieren sich gerne, weil sie sich mit diesen Initiativen identifizieren können. Entweder, weil sie die Probleme aus erster Hand kennen, oder erlebt haben, wie die ältere Generation mit der Herausforderung konfrontiert war, qualitativ hochwertige Bildung zu erhalten. Für Radia ist die Notwendigkeit, unsere begrenzten natürlichen Ressourcen zu bewahren, „die uns diese Erde bietet, sehr real und dringend. Sie geht über alle von Menschen aufgestellten Grenzen hinaus und hat das Potenzial, uns alle zu vereinen, um gemeinsam eine gerechte Gesellschaft zu gestalten.“ Radia findet es inspirierend, mit welcher Selbstverständlichkeit viele der Teams sich für ihre freiwilligen Initiativen engagieren, um Dinge zu verändern und neue Ideen in Sachen Nachhaltigkeit zu entwickeln.
Die Notwendigkeit, unsere begrenzten natürlichen Ressourcen zu bewahren, die uns diese Erde bietet, ist sehr real und dringend. Sie geht über alle von Menschen aufgestellten Grenzen hinaus und hat das Potenzial, uns alle zu vereinen, um gemeinsam eine gerechte Gesellschaft zu gestalten.
Eine helfende Hand in der Unternehmenslandschaft von Bengaluru
Radia und Sharma werden auch in Zukunft nachhaltige Lösungen im Unternehmen vorantreiben. Für sie ist Nachhaltigkeit ein zentraler Bestandteil ihrer Strategie. Deshalb haben sie Ende letzten Jahres ein CSR- und Nachhaltigkeitskomitee gegründet, um einen festen Prozess zur Bewertung, Umsetzung und Überwachung aller CSR- und Nachhaltigkeitsinitiativen bei ZEISS Indien zu etablieren. Bereiche, die soziale Verantwortung übernehmen und gute Ideen haben, erhalten aus dem CSR-Budget eine Startfinanzierung, um weitere Optionen zu entwickeln. In mehreren Stufen werden diese Bereiche mit Beratung und anderen Ressourcen sowie weiterer finanzieller Förderung unterstützt, sofern sie kontinuierlich Ergebnisse vorweisen können. Durch diesen Ansatz werden die Mitarbeitenden nicht nur befähigt, sondern haben auch die Möglichkeit, einen Beitrag zum Gemeinwohl zu leisten. „Es gibt Armut. Es gibt viele Menschen, die leiden. Diese Probleme wollen wir angehen. Wir investieren unsere Zeit, Energie und Mittel, um uns um eine bessere Bildung und Gesundheitsversorgung zu kümmern und einen Beitrag zur Gesellschaft zu leisten“, so Sharma während er einen weiteren Steckling für die nächste Ernte pflanzt.
Das Engagement von ZEISS liegt nicht nur auf der Geschäftstätigkeit und der Verbesserung von Kundenbeziehungen, es geht auch insbesondere darum, künftigen Generationen eine bessere Umwelt zu hinterlassen.
Earth Day 2024
Weltweit haben sich ZEISS Mitarbeitende anlässlich des Earth Days zusammengefunden und in einer Vielzahl von Aktivitäten einen Beitrag zum Umweltschutz geleistet:
Fokus auf den Earth Day
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Der Earth Day wurde 1970 von dem US-Senator Gaylord Nelson ins Leben gerufen und wird jedes Jahr am 22. April in Erinnerung an den Beginn der modernen Umweltbewegung begangen. In den Jahren davor wuchs in der amerikanischen Bevölkerung das Bewusstsein für die Auswirkungen der Umweltverschmutzung auf Gesundheit und Natur. Eine große Ölpest im Jahr 1969 inspirierte Senator Nelson dazu, gemeinsam mit dem Aktivisten Denis Hayes sogenannte Teach-ins an US-Universitäten zu organisieren. Der erste Earth Day am 22. April 1970 mobilisierte 20 Millionen Amerikaner und Amerikanerinnen, gegen die Umweltauswirkungen der industriellen Entwicklung zu demonstrieren und führte schlussendlich zu neuen Umweltschutzgesetzen. Inzwischen wird der Earth Day weltweit begangen und beschäftigt sich mit dem Klimawandel und anderen sozialen Fragen.
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Der Earth Day bietet Unternehmen eine Gelegenheit, ihre ESG-Ziele (Environmental, Social and Governance) zu kommunizieren und aufzuzeigen, wie sie als Unternehmen einen Beitrag zur Bekämpfung von Umweltproblemen leisten können. Viele Unternehmen nutzen den Tag auch, um auf ihre bisher erzielten Fortschritte aufmerksam zu machen. Außerdem organisieren viele Unternehmen gemeinnützige Umweltschutzprojekte.
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ZEISS bekennt sich zu den globalen Nachhaltigkeitszielen der Vereinten Nationen (Sustainable Development Goals, SDGs) und konzentriert sich dabei besonders auf Bereiche, in denen das Unternehmen die größte Wirkung erzielen kann. Die Initiativen drehen sich um drei Fokusthemen, die sich aus den SDGs ableiten: Klimaschutz, Kreislaufwirtschaft und Mehrwert für die Gesellschaft. Erfahren Sie mehr über das Engagement von ZEISS.