Green, Safe & Responsible – für mehr Nachhaltigkeit in der Augenoptik

Mit „Green, Safe, Responsible“ bündelt der strategische Geschäftsbereich ZEISS Vision Care seit 2017 in einem globalen Programm über 280 Initiativen, um Nachhaltigkeit strategisch zu verankern und voranzutreiben.

Ist der Auftrag für individuelle Brillengläser eingegangen und bearbeitet, beginnt die Reise zweier passender Halbfabrikate: Förderbänder bringen die Transportkisten von Station zu Station – bis nach und nach zwei fertige Brillengläser entstanden sind. Die meisten Brillengläser werden aus einem Halbfabrikat aus Kunststoff – aufgrund ihrer Form auch Pucks genannt – hergestellt.

Materialeinsparung in der Brillenglasherstellung

Um den Anteil des während der Fertigung abgetragenen Kunststoffes so gering wie möglich zu halten, hat der strategische Geschäftsbereich ZEISS Vision Care die Pucks so optimiert, dass weniger Kunststoff für ihre Herstellung benötigt wird. Mit den neuen, dünneren und vielfältigeren Halbfabrikaten konnte der Kunststoffeinsatz pro Brillenglas um bis zu 65 Prozent gesenkt werden. So wurden in den vergangenen anderthalb Jahren 100 Tonnen Kunststoff eingespart und durch das geringere Gewicht der Pucks rund 100 Tonnen weniger CO2 für den weltweiten Transport freigesetzt. Der Verzicht von Plastik bei der Verpackung der Pucks spart zudem pro Jahr 260 Tonnen Kunststoff. Auf alle hergestellten Pucks gerechnet, wird nun jährlich das Äquivalent von 11 Millionen Plastiktüten eingespart.

Bei der Brillenglasherstellung wird das Halbfabrikat durch das Abtragen von Material individuell in Form gebracht.

Bei der Brillenglasherstellung wird das Halbfabrikat durch das Abtragen von Material individuell in Form gebracht.

Mit GSR Nachhaltigkeit strategisch umsetzen

Die Materialeinsparung von Kunststoff bei der Brillenglasherstellung ist Teil der Green, Safe & Responsible (GSR) Initiative von ZEISS Vision Care. Gestartet im Geschäftsjahr 2017/18 beschäftigt sie sich intensiv damit, die eigene Leistung in den Bereichen Umwelt, Arbeitssicherheit und soziales Engagement weiter zu verbessern. Seitdem wurden mehr als 280 lokale und globale Einzelaktivitäten gestartet. Über 140 davon sind bereits abgeschlossen.

Die zahlreichen Einzelinitiativen zu bündeln und Nachhaltigkeit strategisch und auf internationalem Niveau umzusetzen ist das Ziel von Stephan Hund und Emanuele Novelli, die als Kernteam gemeinsam mit Kolleginnen und Kollegen an allen Standorten weltweit die Initiative weiter vorantreiben. Novelli, der Anfang 2019 die neu geschaffene Stelle des Nachhaltigkeitsmanagers übernommen hat, arbeitet seitdem zu 100 Prozent an den Nachhaltigkeitsthemen von ZEISS Vision Care.

  

Grundlagen für Messbarkeit der Maßnahmen geschaffen

„Um die strategische Ausrichtung des Projektes voranzutreiben haben wir uns auf drei Hauptthemen fokussiert“, so Novelli. Neben der Einführung von Nachhaltigkeitsprojekten, dem eigentlichen Kern der Initiative, sollte ein besonderes Augenmerk darauf gelegt werden, welche Wirkung die umgesetzten Maßnahmen erzielen. „Um ein Monitoring-System mit spezifischen Kennzahlen (KPIs) einführen zu können, mussten jedoch zunächst die Grundlagen geschaffen werden“, erinnert sich Hund, Head of Quality bei ZEISS Vision Care und verantwortlich für die Bereiche Environment, Health and Safety sowie die GSR-Initiative. Um einheitliche Daten zu erheben, mussten Begriffe und Definitionen über alle weltweiten Standorte des strategischen Geschäftsbereichs hinweg harmonisiert und systematisiert werden. Dabei habe man auf die präzise Grundlage aufbauen können, die Dr. Uwe Hamm als Corporate Environmental Officer an den verschiedenen Standorten in den vergangenen zehn Jahren erarbeitet hatte. Und so erfolgte auch die Vereinheitlichung gemeinsam mit ihm und der Carl Zeiss Energie GmbH. „Gleichzeitig soll die Kommunikation zu den Nachhaltigkeitsthemen verstärkt werden, um bestimmte Stakeholder wie Talente, Kunden oder Mitarbeiter zu erreichen“, beschreibt Novelli die dritte Säule der GSR-Initiative. Dazu gehört auch die Einbindung der Kommunikation- und Marketing-Abteilungen in den gesamten Prozess.

Mittlerweile hat das Team innerhalb von ZEISS Vision Care die Strukturen für die Implementierung von Nachhaltigkeitsinitiativen auf die Beine gestellt. Dabei wurden unter anderem Arbeitsgruppen der Umwelt-, Arbeitssicherheits- und Energiemanager aus den jeweiligen Produktionsstandorten weltweit etabliert. Diese dienen dem kontinuierlichen Erfahrungs- und Wissensaustausch. „Es gibt ein internationales Netzwerk aus GSR-Officers, die Maßnahmen an den Standorten kommunizieren und implementieren“, so Novelli und er ist überzeugt: „Nachhaltigkeit muss für alle Abteilungen und Funktionen des Unternehmens eine Rolle spielen und auch gelebt werden.“

Bewusstsein schaffen und Geschwindigkeit aufnehmen

Und genau darin liegt aktuell noch eine Herausforderung bei ZEISS Vision Care: Es geht darum, ein Bewusstsein dafür zu schaffen, dass die KPIs konsequent und systematisch verfolgt werden. „Wir müssen kontinuierlich prüfen, ob die einzelnen Maßnahmen tatsächlich die erwartete Wirkung bringen und bei Bedarf entsprechend nachjustieren“, so Hund. Ein weiterer Faktor, an dem aktuell gearbeitet wird, ist die Geschwindigkeit der Implementierung. „Wenn wir das Thema Nachhaltigkeit in allen Bereichen im Unternehmen fest verankern – sei es bei der Entwicklung neuer Produkte, in den Produktionsbereichen oder im Vertrieb – dann nimmt es Fahrt auf“, davon ist Novelli überzeugt und setzt auf das Team ZEISS. „Es wird nur funktionieren, wenn alle mitmachen.“ In Aalen beispielsweise wird so weit irgend möglich auf Einwegplastik verzichtet – Gläser statt Wegwerfbecher aus Plastik, Löffel statt Rührstäbchen für den Einmalgebrauch, Verzicht auf Einwegbecher an Wasserspendern. „Es ist erstaunlich, welche Menge allein durch diese kleinen Dinge zusammenkommt. Auch wenn durch die Corona-Pandemie die Umstellung etwas ausgebremst wurde, ist es fast eine Tonne pro Jahr allein in Aalen, die wir nicht mehr brauchen,“ so Novelli. Wichtig sei, dass alle ihre Gewohnheiten überdenken und anpassen.

Dieser Change of Mind ist eine Veränderung im täglichen Verhalten, die nicht über Nacht passieren wird – davon ist auch Hund überzeugt. „Das Ganze ist ein Lernprozess für die gesamte Organisation. Wenn wir es schaffen, unser Denken zu verändern, wird Nachhaltigkeit nichts sein, woran man zusätzlich denken muss – es wird Teil unserer täglichen Arbeit sein.“

Nachhaltigkeit sichert langfristigen Erfolg

„Für ZEISS sind Nachhaltigkeit und Geschäftserfolg untrennbar miteinander verbunden“, so Dr. Nicole Ziegler, Head of Sustainability bei ZEISS. Als Unternehmen der Carl-Zeiss-Stiftung hat verantwortungsbewusstes Handeln bei ZEISS einen hohen Stellenwert und eine über 130-jährige Tradition. Umweltschutz, soziales Engagement, ethisches Verhalten sowie nachhaltige Verbesserungen der Wertschöpfungskette gehören dazu. Auch in der Marke ist das Thema Nachhaltigkeit mit dem Attribut „responsible“ verankert. Ziegler betont: „Das Vertrauen in die Marke ist ein Grund, weshalb sich Kunden für ZEISS entscheiden. Um ihre erste Wahl zu sein, müssen wir durch verantwortungsvolles Handeln ein vertrauenswürdiger Partner sein.“

  

Weitere Informationen zum Thema Nachhaltigkeit bei ZEISS finden Sie hier.


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