Wie schwierig ist es, in extremer Kälte zu fotografieren?
In Polargebieten zu fotografieren, verlangt große Opfer – man muss buchstäblich dafür leiden. Es lässt sich überhaupt nicht vergleichen mit der Arbeit eines Fotografen in angenehmeren Umgebungen.
Die Temperaturen liegen bei 40, 50 oder 60 Grad unter null und man ist so angezogen, um gerade noch bei voller körperlicher Anstrengung eine ausgewogene Körpertemperatur zu haben. Beim Anhalten packt einen die extreme Kälte mit voller Wucht.
Die Kamera liegt normalerweise hinten auf dem Schlitten, die Hände stecken in riesigen Fausthandschuhen und im Gesicht bildet sich Frost. Wenn Sie die Handschuhe ausziehen, frieren Ihre Finger ganz fürchterlich. Und wenn Sie Ihre Jacke öffnen, sinkt sofort die Körpertemperatur ab. Aber genau das ist nötig, um an die Speicherkarte und Batterien zu kommen, die sich in einer Innentasche in der Achselhöhle befinden, wo sie warm bleiben.
Als nächstes müssen Sie diese mit gefrorenen Fingern in die Kamera einlegen. Sind Sie dann endlich bereit, das Foto zu machen, sehen Sie nichts durch die Linse, weil sie durch die eigene Körperwärme beschlägt. Alles, was Sie tun, geht nur mit einem gewissen Grad an Ungenauigkeit, weshalb es für das Endergebnis essenziell ist, dass Sie Ihre Ausrüstung kennen.
Beim Fotografieren geht es immer darum, den Augenblick in eine Zeitkapsel einzufrieren. Zurück zu Hause diesen Augenblick durch das Foto auf dem Bildschirm – oder besser noch: auf dem Abzug – erneut erleben zu dürfen, ist ein unglaubliches Privileg.