Günstige Währungseinflüsse halten ZEISS auf Kurs
Technologiekonzern schließt erste Geschäftsjahreshälfte 2014/15 mit Umsatzplus ab
- Umsatz steigt auf 2,206 Milliarden Euro – EBIT erreicht 191 Millionen Euro
- Zukunftstechnologie EUV weiter verzögert
- ZEISS erreicht eigene ambitionierte Zielsetzung nicht
- Intensivierung der Programme zur Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit
Unterschiedliche Entwicklung der Unternehmensbereiche
Entwicklung der Sparten
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Umsatz (in Mio. Euro) |
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1. Halbjahr 2014/15 |
Veränderung |
Veränderung |
Industrial Metrology |
301 |
+11% |
+5% |
Microscopy |
343 |
+9% |
+3% |
Medical Technology* |
573 |
+12% |
+4% |
Vision Care |
403 |
+5% |
-1% |
Consumer Optics |
86 |
+2% |
-1% |
Semiconductor Manufacturing Technology |
481 |
-4% |
-5% |
„Um im zunehmenden Wettbewerbsdruck unsere Spitzenstellung zu sichern, müssen wir die organische Wachstumsdynamik und unsere Kostenposition deutlich verbessern“, sagt Kaschke zur Ertragsentwicklung der Unternehmensbereiche. „Wie zuletzt in der Augenoptiksparte werden wir in weiten Teilen des Unternehmens die bereits unter dem Namen Compete laufenden Programme zur Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit intensivieren oder neu starten.“ Darüber hinaus werden gezielte Zukäufe geprüft.
Wesentliche Finanzkennzahlen der ZEISS Gruppe
ZEISS erzielt knapp 90 Prozent seines Umsatzes außerhalb Deutschlands. Den größten Teil davon erwirtschaftet der Konzern in der Region EMEA (Europa, Naher Osten und Afrika). Im ersten Halbjahr 2014/15 erreicht der Umsatz hier 739 Millionen – das sind vergleichbar gerechnet zwei Prozent mehr als im Vorjahr (711 Millionen). In Deutschland liegt der Umsatz mit 268 Millionen Euro knapp fünf Prozent über dem Niveau des Vorjahres (256 Millionen).
Die Aufwendungen für Forschung und Entwicklung erreichen im ersten Halbjahr 221 Millionen Euro. Das sind rund fünf Prozent mehr als im vergleichbaren Vorjahreszeitraum (1. Halbjahr 2013/14: 211 Millionen). Hierzu zählen auch die Investitionen für EUV-Lithographie, die Zukunftstechnologie für die Produktion von Mikrochips.
In Sachanlagen investiert ZEISS im Berichtszeitraum 58 Millionen Euro. Das sind neun Millionen weniger als im Vorjahr (1. Halbjahr 2013/14: 67 Millionen). Den Investitionen stehen Abschreibungen in Höhe von 74 Millionen Euro gegenüber (1. Halbjahr 2013/14: 71 Millionen).
Die Nettoliquidität liegt zum Stichtag 31. März 2015 bei 288 Millionen Euro und damit über 100 Millionen über dem Wert zum Geschäftsjahresschluss 2013/14 (30.9.2014: 187 Millionen).
Der Free Cashflow beläuft sich auf 165 Millionen Euro (1. Halbjahr 2013/14: 101 Millionen). Das Eigenkapital des Konzerns ist im Vergleich zum Geschäftsjahresschluss 2013/14 (30.9.2014: 1,249 Milliarden) um rund 13 Prozent auf 1,092 Milliarden Euro gesunken. „Der Rückgang des Eigenkapitals sowie der Eigenkapitalquote auf 20 Prozent – trotz fast dreistelligem Konzernergebnis – ist eine direkte Folge der aufgrund der anhaltenden Niedrigzinsphase überproportional gestiegenen Pensionsrückstellungen“, sagt Finanzvorstand Thomas Spitzenpfeil.
Mitarbeiter
Zum Halbjahresstichtag (31. März 2015) beschäftigt ZEISS weltweit 25.287 Mitarbeiter. Das sind rund zwei Prozent mehr als im Vorjahr (31. März 2014: 24.791). Dieser Anstieg ist ausschließlich auf kurzfristige Einstellungen im Unternehmensbereich Vision Care zurückzuführen, um eine derzeit größere Nachfrage nach Brillengläsern in einigen Märkten zu bedienen. In allen anderen Bereichen ist die Zahl der Mitarbeiter gegenüber dem Vorjahr konstant bis leicht rückläufig.
Ausblick: Insgesamt stabile Entwicklung im Geschäftsjahr 2014/15
„ZEISS ist Technologieführer in vielen Bereichen und investiert viel in Forschung und Entwicklung. Wir haben ambitionierte Ziele und wollen diese Spitzenposition weiter ausbauen“, betont Kaschke. „Mit der derzeitigen Wachstumsdynamik erreichen wir unsere Zielsetzungen nicht.“ Einer der Gründe sei die Verzögerung bei der Einführung der Zukunftstechnologie EUV für die Massenfertigung von Mikrochips. „ZEISS ist in attraktiven Zukunftsmärkten unterwegs, die sich dynamisch entwickeln. Das erfordert ein hohes Maß an Agilität, um das Potenzial dieser Märkte richtig zu nutzen“, betont Kaschke. „Hier müssen wir aber noch dynamischer und beweglicher werden. Dazu gehört auch, unsere Kostenstrukturen, die Produktivität und Effizienz in allen Bereichen des Konzerns nachdrücklich zu verbessern.“
Für die zweite Hälfte des Geschäftsjahres 2014/15 rechnet ZEISS mit einem moderaten weltweiten Wirtschaftswachstum mit regional unterschiedlichen Ausprägungen. „Wir gehen für das laufende Geschäftsjahr – bei gleichbleibender Währungsentwicklung – insgesamt von einer stabilen Umsatzentwicklung der ZEISS Gruppe und einer leicht rückläufigen EBIT-Rendite aus. Das unterstreicht die Notwendigkeit der eingeleiteten Maßnahmen und Projekte“, sagt Kaschke.