ZEISS unterstützt Sternwarte Greifswald mit 50.000 Euro
Feierliche Wiedereröffnung am 12. Juli 2024 zum 100. Jubiläum
Die Sternwarte Greifswald mit ihrem ZEISS Doppelteleskop feiert nach einer mehrjährigen Restaurierung ihre offizielle Wiedereröffnung. Zum 100. Jubiläum der Erstinbetriebnahme im Jahre 1924, genau am 12. Juli, findet am Historischen Campus der Universität die offizielle Feierstunde statt. ZEISS hat die Sternwarte bei der Restaurierung mit 50.000 Euro unterstützt.
Die drehbare sechs-Meter-Kuppel befindet sich in etwa 35 Metern Höhe auf einer Turmplattform des ehemaligen Physikalischen Instituts – damit ist ein freier Blick auf den Horizont möglich. Zum Herzstück der Sternwarte gehört das Doppelteleskop von ZEISS.
„Das historische ZEISS Doppelteleskops ist weltweit einzigartig“, erklärt Dr. Michelangelo Masini, Leiter der Konzernfunktion Research & Technology bei ZEISS. „Für ZEISS war es selbstverständlich, bei der Modernisierung zu unterstützen. Zudem hat die Förderung von Bildung und Wissenschaft bei ZEISS Tradition. Wir wollen jungen Menschen die Tür zur Welt der Forschung öffnen und die Begeisterung für Natur und Technik wecken – die Sternwarte eignet sich dafür hervorragend“. Prof. Dr. Michael Kaschke, Präsident des Stifterverbands der Deutschen Wissenschaft und ehemaliger CEO von ZEISS, hatte sich 2019 für die Realisierung des Projektes eingesetzt und wird bei der feierlichen Eröffnung die Festrede halten.
Das Teleskop wurde in den vergangenen Jahren aufwendig saniert. So wurde es 2021 in vier Einzelteilen mit einem Kran aus der Sternwartenkuppel gehoben, nach Bernburg (Sachsen-Anhalt) transportiert und dort von Teleskopspezialist Uwe Meiling restauriert. Die Universität Greifswald hat als Eigentümerin Mittel für die Reparatur der Kuppel, der Rolltore sowie für die aufwendigen Krantransporte zur Verfügung gestellt. „Unsere 60 Vereinsmitglieder haben zudem 50.000 Euro eingeworben, sodass insgesamt zirka 170.000 Euro in die Sternwarte investiert wurden“, so Dr. Tobias Röwf von dem Greifswalder Sternwarte e.V..
Doppelteleskop von ZEISS
Am 12. Juli 1924 hat die Sternwarte Greifswald der Universität Greifswald ihre Forschungstätigkeit mit optischen Instrumenten vom damaligen Unternehmen Carl Zeiss Jena aufgenommen: Zuerst wurde ein Refraktor (Linsenteleskop) mit einem Durchmesser von 20 Zentimetern und einer Brennweite von drei Metern angeschafft für die praktischen Beobachtungen. 1935 ergänzte ihn ein Reflektor (Spiegelteleskop), der einen Durchmesser von 40 Zentimetern und eine Brennweite von 6,4 Metern aufweist. Der Spiegel wurde damals nur für fotografische Aufnahmen genutzt, insbesondere in der Erforschung von Sternen, die ihre Helligkeit verändern. Der Refraktor dient beim Doppelteleskop als Leitrohr – er ist mit dem Reflektor auf einem Stativ verbunden, das zusätzlich mit einem Sucher ausgestattet ist. Der zu der Zeit bereits berühmte Astronom Paul ten Bruggencate war einer der ersten Nutzer.
Die Ausstattung der Sternwarte wurde in den vergangenen Jahren immer wieder ergänzt – sie verfügt über weitere moderne Teleskope sowie Fernrohre. Im Jahre 2019 wurde das bisherige Newton-Spiegelteleskop von 1935 in ein Cassegrain-Spiegelteleskop mit einer Brennweite von 10,3 Metern umgebaut. „Dass die ZEISS Ingenieure bereits während des Herstellens des 40-cm-Hauptspiegels an eine 110 mm Mittelbohrung als zukünftige Erweiterungsoption gedacht hatten, erwies sich als Glücksfall für die heutige Greifswalder Astronomie-Generation.“, so Röwf. Die zur Sternwarte gehörende astronomische Bibliothek enthält etwa 700 Bücher und eine Reihe von Zeitschriften.
Verein fördert astronomische Bildung
Der 1992 gegründete Verein Greifswalder Sternwarte e.V. mit seinen über 60 Mitgliedern betreibt die Sternwarte heute. Er hat sich insbesondere der Förderung der astronomischen Bildung von Kindern, Schülerinnen und Schülern und Studierenden sowie interessierten Bürgern verschrieben. „Vereinsgründer Prof. Dr. Holger Kersten und Schulbuchautor Prof. Dr. Manfred Schukowski aus Rostock konnten sich erfolgreich für den Erhalt des beliebten Schulfachs Astronomie an den Schulen in Mecklenburg-Vorpommern einsetzen“, so Röwf. Seit Vereinsgründung konnten in über 2.200 Veranstaltungen zirka 37.000 Besucherinnen und Besucher aller Altersklassen begrüßt werden. Mehr Informationen unter www.sternwarte-greifswald.com.
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