Pressemitteilung

Gutes Gesamtergebnis und Umsatzwachstum der ZEISS Gruppe

Der Umsatz der ZEISS Gruppe ist auf knapp 11 Milliarden Euro (10,894 Mrd. Euro) gestiegen (+8% ggü. Vorjahr) – EBIT 1.444 Millionen Euro (Vorjahr: 1.686 Mio. Euro, EBIT-Rendite 13%). Entwicklung in den Sparten uneinheitlich. Hohe Aufwendungen für F&E in Höhe von 15% des Umsatzes, über 46.000 Mitarbeitende weltweit.

17. Dezember 2024
  • Zunehmend herausforderndes Marktumfeld für die Direct-to-Market-Sparten
  • Starkes Wachstum in der Sparte Semiconductor Manufacturing Technology
  • Ausblick erfordert Stärkung der Resilienzmaßnahmen
Oberkochen | 17. Dezember 2024 | ZEISS Gruppe

ZEISS blickt auf ein insgesamt erfolgreiches Geschäftsjahr 2023/24 zurück. Der Umsatz des Unternehmens stieg auf 10,894 Milliarden Euro (Vorjahr: 10,108 Mrd. Euro, +8%). Das erwirtschaftete Ergebnis vor Zinsen und Ertragsteuern (EBIT) beträgt 1.444 Millionen Euro (Vorjahr: 1.686 Mio. Euro) bei einer EBIT-Rendite von 13%. Zu dem Wachstum trugen alle vier Sparten der ZEISS Gruppe bei. Die Herausforderungen aufgrund geopolitischer Spannungen und der aktuell schwächeren globalen Wirtschaftslage haben jedoch zugenommen und wirkten sich unterschiedlich stark auf die Sparten aus.

„Wir beenden das Geschäftsjahr 2023/24 in Summe mit einem guten Ergebnis und Umsatzwachstum. Zugleich konnten sich nicht alle Bereiche von den aktuellen Entwicklungen auf den globalen Märkten abkoppeln“, sagt Dr. Karl Lamprecht, Vorstandsvorsitzender von ZEISS. „Unser Erfolg basiert auf unserer enormen Innovationsstärke. Damit das so bleibt, haben wir 15 Prozent des Umsatzes – und damit mehr denn je – für Forschung und Entwicklung aufgewandt und investieren zusätzlich in den zielgerichteten Aufbau von Mitarbeitenden und Infrastruktur.“

Entwicklung der Sparten

Umsatz (in Millionen Euro)

2023/24

2022/23

Veränderung
(währungsbereinigt)

Semiconductor Manufacturing Technology

4.122

3.555

16% (16%)

Industrial Quality & Research

2.369

2.295

3% (5%)

Medical Technology*

2.611

2.504

4% (7%)

Consumer Markets

1.666

1.624

3% (4%)

* Nicht identisch mit der Carl Zeiss Meditec Gruppe

Die Sparte Semiconductor Manufacturing Technology (SMT) zeigte erneut ein starkes Wachstum und verzeichnete eine Steigerung des Auftragseingangs um 11% im Vergleich zum Vorjahr. Damit bleibt die Sparte Semiconductor Manufacturing Technology trotz einer nur langsamen Aufhellung im volatilen Halbleitermarkt weiterhin auf Wachstumskurs. Aufgrund von Sondereffekten, wie einer starken Nachfrage nach Halbleiterfertigungs-Ausstattung in China, konnte sich die Sparte SMT vom Markt entkoppeln. Die Nachfrage der Kunden nach Lithographie-Ausrüstung zur Halbleiterherstellung, insbesondere im Deep Ultra Violet (DUV)-Segment, setzte sich im Geschäftsjahr 2023/24 fort. Zum erneuten Umsatzhoch haben Steigerungen der Auslieferungen gegenüber dem Vorjahr und eine Neuprodukt-Einführung beigetragen. Die Extreme Ultra Violet (EUV)-Lithographie ermöglicht eine weitere Miniaturisierung von Mikrochips. Im vergangenen Jahr hat ZEISS Semiconductor Manufacturing Technology erstmals die neueste EUV-Produktgeneration, die sogenannte High-NA-EUV-Lithographie, an den Kunden ASML ausgeliefert. Um die wachsende Kundennachfrage und Auftragsbestände bedienen zu können, erweitert die Sparte SMT an allen Standorten die Kapazitäten, agiert dabei jedoch angesichts einer unsicheren weltwirtschaftlichen Situation und der Volatilität der Halbleiterindustrie mit Vorsicht.

Die Sparte Industrial Quality & Research erzielte Umsatzwachstum, die wirtschaftliche Lage der Sparte im Geschäftsjahr 2023/24 entwickelte sich jedoch herausfordernder als im Vorjahr. Der strategische Geschäftsbereich Industrial Quality Solutions verzeichnete im vergangenen Geschäftsjahr einen leichten Anstieg im Auftragseingang und Umsatzwachstum trotz negativer Währungseffekte. Insbesondere das Software-Geschäft entwickelte sich positiv. Der strategische Geschäftsbereich Research Microscopy Solutions verzeichnete im vergangenen Geschäftsjahr einen Anstieg im Umsatzwachstum trotz negativer Währungseffekte, jedoch einen leichten Rückgang im Auftragseingang. Besonders gut entwickelt hat sich der strategische Geschäftsbereich auf dem Gebiet der Elektronenmikroskopie und Software. Unter anderem durch die Ausweitung von Remote-Service-Angeboten ist es gelungen, die während der vergangenen Jahre stetig gewachsene installierte Basis für profitables Servicegeschäft zu nutzen.

Auch die Sparte Medical Technology erzielte ein solides Umsatzwachstum gegenüber dem Vorjahr. Im strategischen Geschäftsbereich Ophthalmology, welcher Produkte und Lösungen zur Diagnose und Behandlung von Augenkrankheiten sowie Systeme und Verbrauchsmaterialien vor allem für die Katarakt-, Retina- und refraktive Chirurgie anbietet, konnte ein leichtes Wachstum verzeichnet werden. Im Wesentlichen trug die erstmalige Konsolidierung der akquirierten DORC Topco B.V., Zuidland (Niederlande) und deren Tochterunternehmen seit April 2024 zum Wachstum bei. Investitionszurückhaltung, insbesondere in Nordamerika in Verbindung mit einem hohen Zinsniveau und gesundheitspolitischen Unsicherheiten, führte zu einem Rückgang im Gerätegeschäft wie etwa bei Operationsmikroskopen. Der strategische Geschäftsbereich Microsurgery, der Visualisierungslösungen für minimalinvasive chirurgische Behandlungen anbietet, litt unter einer zunehmenden Investitionszurückhaltung, insbesondere im nordamerikanischen Markt, unter anderem aufgrund des hohen Zinsniveaus und infolge gestiegener Finanzierungskosten.

Das unverändert stabile globale Marktwachstum des Augenoptikmarkts wirkte sich auf die Sparte Consumer Markets positiv aus. Trotz spürbarer Kaufzurückhaltung bei Verbrauchern konnte die Augenoptik mit Innovationen für alle Altersgruppen, Konzepten für globale Herausforderungen wie die zunehmende Kurzsichtigkeit bei Kindern und Jugendlichen sowie dem Ausbau des digitalen Portfolios für das augenoptische Fachgeschäft profitables Wachstum generieren. Bei Optiken für Jagd, Sport und Naturbeobachtung schlug sich die Kaufzurückhaltung weiter nieder. Digitale Umsätze, etwa mit Wildkameras für Jäger, wuchsen deutlich. Auch im Geschäft mit Cinematografie nahm der Anteil digitaler Services für Produktion, visuelle Effekte und Postproduktion immer weiter zu. ZEISS ist hier Innovationstreiber für Filmproduktionen und Streaming-Services weltweit. Die Markenpartnerschaften für mobile Bildgebung und Smartphone-Fotografie entwickelten sich sehr positiv.

Stefan Müller, Mitglied des Vorstands der ZEISS Gruppe, Finanzvorstand

Stefan Müller, Mitglied des Vorstands der ZEISS Gruppe, Finanzvorstand

Kennzahlen

Zum Bilanzstichtag am 30. September 2024 betrug das Eigenkapital der ZEISS Gruppe 8.190 Mio. € (Vorjahr: 7.846 Mio. €). Die Eigenkapitalquote liegt, im Wesentlichen bedingt durch die gestiegene Bilanzsumme, bei 51% (Vorjahr: 52%).

In der Region Europa/Naher Osten/Afrika (EMEA) verzeichnete ZEISS im Geschäftsjahr 2023/24 einen Umsatzanstieg um 3%, wobei sich der Umsatz in Deutschland um 1% leicht reduzierte. Der Umsatz in der Region Americas lag 2% unter dem Vorjahr, wohingegen die Region Asien/Pazifik (APAC) mit einem Anstieg um 8% weiterhin Hauptwachstumstreiber ist. Das Direktgeschäft mit überregionalen Kooperationen konnte im Geschäftsjahr 2023/24 um 16% gesteigert werden. Maßgeblich hierfür waren Kapazitätsausweitungen der Halbleiterbranche, insbesondere im Bereich EUV-Lithographie.

„Das breite Portfolio der ZEISS Gruppe sorgt für eine erfreulich robuste Gesamtleistung in angespannterem Umfeld“, sagt Stefan Müller, Mitglied des Vorstands und CFO der ZEISS Gruppe. „Wir beobachten in einigen Bereichen verhaltenes Konsumklima und Investitionszurückhaltung. Deshalb stärken wir hier mit gezielten Maßnahmen unsere Resilienz.“

Die Grundlage für den langfristigen Erfolg der ZEISS Gruppe sind hoch qualifizierte, engagierte und motivierte Mitarbeitende. Die Gesamtzahl der Mitarbeitenden der ZEISS Gruppe stieg zum 30. September 2024 weltweit um 3.493 auf 46.485 (Vorjahr: 42.992). ZEISS beschäftigt 22.524 (Vorjahr: 20.067) Mitarbeitende an Standorten in Deutschland und 23.961 (Vorjahr: 22.925) Mitarbeitende an Standorten außerhalb Deutschlands. Die ZEISS Gruppe fördert und stärkt Vielfalt als eine Voraussetzung für Innovation. Rund 52% (Vorjahr: 53%) der ZEISS Belegschaft arbeiten an internationalen Standorten außerhalb Deutschlands, in Deutschland arbeiten Mitarbeitende aus über 90 Nationen. Auch die Aus- und Weiterbildung hat einen hohen Stellenwert bei ZEISS. Zum Bilanzstichtag beschäftigte die ZEISS Gruppe in Deutschland 822 Auszubildende und Studierende an dualen Hochschulen (Vorjahr: 690).

Die Innovationskraft der ZEISS Gruppe bleibt auch über Einstellungen hinaus das zentrale Investitionsfeld der ZEISS Gruppe. Im Geschäftsjahr 2023/24 betrugen die Aufwendungen für Forschung und Entwicklung 15% des Konzernumsatzes. Damit liegen sie auf dem hohen Niveau der Vorjahre. In den Forschungs- und Entwicklungsabteilungen der ZEISS Gruppe arbeiten 6.951 Mitarbeitende (Vorjahr: 6.252) – das entspricht 15% der Belegschaft – an neuen optischen und optoelektronischen Lösungen und Technologien sowie digitalen Geschäftsmodellen. Zum Bilanzstichtag hielt ZEISS weltweit rund 12.500 Patente (Vorjahr: rund 11.300) und reichte circa 740 Erfindungen für Patenterstanmeldungen ein (Vorjahr: circa 670).

Dr. Karl Lamprecht, Vorsitzender des Vorstands der ZEISS Gruppe

Dr. Karl Lamprecht, Vorsitzender des Vorstands der ZEISS Gruppe

Ausblick

„Das Geschäftsumfeld entwickelt sich zunehmend herausfordernd. Mit unserem breiten und zukunftsorientierten Portfolio schaffen wir dennoch den wirtschaftlichen Spielraum für strategisch wichtige Investitionen“, so Lamprecht abschließend. „Dazu zählen auch der Ausbau unserer Innovationsstärke und die Transformation hin zu einem daten- und prozessgetriebenen Unternehmen. Das stärkt unsere Wettbewerbsfähigkeit weiter. Die Geschäftsentwicklung der ZEISS Gruppe für das Geschäftsjahr 2024/25 beurteilen wir insgesamt verhalten positiv.“

Pressekontakt Jörg Nitschke

Leiter Corporate Brand, Communications and Public Affairs
ZEISS Gruppe

Über ZEISS

ZEISS ist ein weltweit führendes Technologieunternehmen der optischen und optoelektronischen Industrie. In den vier Sparten Semiconductor Manufacturing Technology, Industrial Quality & Research, Medical Technology und Consumer Markets erwirtschaftete die ZEISS Gruppe zuletzt einen Jahresumsatz von rund 11 Milliarden Euro (30. September 2024).

ZEISS entwickelt, produziert und vertreibt für seine Kunden hochinnovative Lösungen für die industrielle Messtechnik und Qualitätssicherung, Mikroskopielösungen für Lebenswissenschaften und Materialforschung sowie Medizintechniklösungen für Diagnostik und Therapie in der Augenheilkunde und der Mikrochirurgie. ZEISS steht auch für die weltweit führende Lithographieoptik, die zur Herstellung von Halbleiterbauelementen von der Chipindustrie verwendet wird. ZEISS Markenprodukte wie Brillengläser, Fotoobjektive und Ferngläser sind weltweit begehrt und Trendsetter.

Mit diesem auf Wachstumsfelder der Zukunft wie Digitalisierung, Gesundheit und Industrie 4.0 ausgerichteten Portfolio und einer starken Marke gestaltet ZEISS den technologischen Fortschritt mit und bringt mit seinen Lösungen die Welt der Optik und angrenzende Bereiche weiter voran. Grundlage für den Erfolg und den weiteren kontinuierlichen Ausbau der Technologie- und Marktführerschaft von ZEISS sind die nachhaltig hohen Aufwendungen für Forschung und Entwicklung. ZEISS investiert 15% seines Umsatzes in Forschungs- und Entwicklungsarbeit – diese hohen Aufwendungen haben bei ZEISS eine lange Tradition und sind gleichermaßen eine Investition in die Zukunft.

Mit mehr als 46.000 Mitarbeitenden ist ZEISS in rund 50 Ländern mit mehr als 60 Vertriebs- und Servicestandorten, rund 40 Forschungs- und Entwicklungsstandorten sowie 35 Produktionsstandorten weltweit aktiv (30. September 2024). Hauptstandort des 1846 in Jena gegründeten Unternehmens ist Oberkochen, Deutschland. Alleinige Eigentümerin der Dachgesellschaft, der Carl Zeiss AG, ist die Carl-Zeiss-Stiftung, eine der größten deutschen Stiftungen zur Förderung der Wissenschaft.

Weitere Informationen unter www.zeiss.de

Pressebilder

  • ZEISS Projektionsoptik für High-NA-EUV-Lithographie Schwarzlichtkontrolle

    Schwarzlichtkontrolle der ZEISS Projektionsoptik für die High-NA-EUV-Lithographie. Das Herzstück der Lithographie-Maschine besteht aus mehr als 40.000 Teilen und wiegt etwa zwölf Tonnen.

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  • Dutch Ophthalmic Research Center (DORC)

    Der Erwerb und die Konsolidierung der akquirierten DORC und deren Tochterunternehmen im April 2024 trugen wesentlich zum Wachstum der Sparte Medical Technology bei. Gemeinsam wird zukünftig die Entwicklung von Spitzentechnologie und die Expansionsstrategie für Medizinprodukte und chirurgische Lösungen für die Ophthalmologie vorangetrieben.

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  • Innovative Ansätze zur Eindämmung progressiver Myopie

    Seit mehr als 15 Jahren ist ZEISS Vision Care in Forschung, Entwicklung und Praxis des sogenannten Myopie-Managements engagiert und arbeitet daran, wirksame und bedarfsgerechte Lösungen anbieten zu können.

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  • Dr. Karl Lamprecht

    Vorsitzender des Vorstands der ZEISS Gruppe

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  • Stefan Müller

    Mitglied des Vorstands der ZEISS Gruppe, Finanzvorstand

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