Linse im Quadrat
Das ZEISS Logo
Das erste Warenzeichen von Carl Zeiss
Die sogenannte ZEISS Linse kennzeichnete ab 1906 fast alle Geräte und Druckschriften von Carl Zeiss. Um die Schutzrechte aufrechtzuerhalten wird das Logo in einzelnen Geschäftsbereichen auch heute noch verwendet, so auf den Messingschildern mit den Produktionsnummern der Planetariumsprojektoren.
Der Linsenrahmen des ehemaligen Firmenzeichens ist nach dem Hinterglied des berühmten Tessar-Photoobjektivs geformt. 1902 hat ihn der damalige Leiter der Patentabteilung von Carl Zeiss, Emil Dönitz, entworfen. Den Schriftzug gestaltete vermutlich der Maler Erich Kuithan, der seit 1903 in Jena lebte. Im Mai 1904 wurde das Warenzeichen beim Reichspatentamt angemeldet und im Juni in die Warenzeichenrolle eingetragen.
Die Linse wird zum Warenzeichen
Die Linse wurde zum Markenzeichen für optische und feinmechanische Spitzenleistungen. Das zeigt sich auch an der Vielzahl von Imitationen: Andere Unternehmen wollten vom Renommee der Geräte von Carl Zeiss profitieren. Im Bild sehen Sie die Nachahmung des Linsenzeichens durch eine holländische Firma aus den 20er Jahren.
Varianten des Logos
Bereits in den 1920er Jahren haben verschiedene Tochterunternehmen von Carl Zeiss das Linsenzeichen in variierter Form verwendet. So zum Beispiel die Zeiss-Ikon AG, an der Carl Zeiss mehrheitlich beteiligt war.
Der längste Gerichtsprozess in der Geschichte der DDR
Nach dem Zweiten Weltkrieg gründeten die von den Amerikanern mitgenommenen Zeissianer das Zeiss-Opton-Werk in Oberkochen, Baden-Württemberg. Es lag nahe, ähnlich wie bei Zeiss Ikon, das Warenzeichen anzupassen.
Die Unternehmen in Jena und Oberkochen arbeiteten noch bis 1953 eng zusammen. Ab dem Frühjahr 1953 jedoch entwickelten sich Carl Zeiss, Oberkochen, und der VEB Carl Zeiss Jena unabhängig voneinander, da die Staatsführung der DDR die Kontakte unterband.
Der Warenzeichenprozess von Carl Zeiss
Im Februar 1954 klagte Carl Zeiss, Oberkochen, gegen die Weiterverwendung des Namens Carl Zeiss, des Linsenzeichens und anderer Warenzeichen und Produktnamen durch Carl Zeiss Jena in der Bundesrepublik Deutschland. Es folgte der längste Gerichtsprozess in der Geschichte der DDR.
Carl Zeiss, Oberkochen, steuerte nun einen selbständigen Kurs und nannte sich, wo es rechtlich möglich war, nur noch „Carl Zeiss“. Entsprechend veränderte sich auch die Linse. Das Wort „Jena“ wurde entfernt. In der oberen, verjüngten Linse stand nun „Carl“, in der unteren „Zeiss“.
Carl Zeiss, Oberkochen, trat im Osten als „Opton“ auf.
Nach fast 18 Jahren Prozessdauer regelte die Londoner Vereinbarung im April 1971, wie das Warenzeichen und der Firmenname von Carl Zeiss in Ost und West zu verwenden waren. Carl Zeiss, Oberkochen, und der VEB Carl Zeiss Jena teilten die Hemisphären der Erde für ihre Geschäfte auf und verpflichteten sich, im jeweils anderen Teil der Welt die Marke ZEISS nicht zu verwenden. Das Oberkochener Unternehmen trat in den Staaten des Ostblocks unter dem Namen „Opton“ auf. Der VEB Carl Zeiss Jena nutzte in den westlichen Ländern den Namen „Jenoptik“ und verwendete die Marke „aus Jena“.
Mit diesem Logo trat der VEB Carl Zeiss Jena in den westlichen Ländern auf.
Unterschiedliche Entwicklungen in Ost- und Westdeutschland
Nach der Londoner Vereinbarung haben die beiden Unternehmen in Oberkochen und Jena ihre Logos deutlich unterschieden. Für Carl Zeiss, Oberkochen, stand allein der Schriftzug ZEISS in markant eckigen Buchstaben.
ZEISS im Quadrat mit West Germany darunter
Ende der 70er Jahre wurde das Wort dann in ein Quadrat eingebunden. Zur klaren Unterscheidung von Jena wurde „West Germany“ als Herkunftsbezeichnung ergänzt. In Jena hingegen blieb die Linse bis zur Wiedervereinigung erhalten.
Wiedervereinigtes Unternehmen mit gemeinsamem Warenzeichen
Die Wiedervereinigung der Carl Zeiss Unternehmen 1991 sollte auch im gemeinsamen Logo sichtbar werden. Eine neue, so genannte Wort-Bildmarke für die Carl Zeiss Gruppe ist in den Jahren 1993/94 entstanden – das blaue ZEISS Logo.
Sowohl das Quadrat als auch die Linse sind in diesem Logo dargestellt. Der Linsenbogen ersetzt die untere Gerade des Quadrats. Zusätzlich machen abgerundete Buchstaben den Schriftzug ZEISS moderner.
Logo seit 1997
Seit 1997 sieht das Logo so aus, wie wir es heute kennen. Das jetzige Blau (Pantone Reflex Blue C) ersetzte den helleren Blauton.