Geschichte der Lithographieoptik
Wie alles begann
Fortschritte im Bereich der Fotoobjektive ermöglichten es Carl Zeiss in Oberkochen im Jahr 1968 für die Firma Telefunken neuartige Optiken für die Lithographie herzustellen. Im Jahr 1977 wurde das S-Planar 10/0,28 vorgestellt, das erste Objektiv, das die Fertigung von 1-µm-Strukturen mit opto-lithografischen Verfahren ermöglichte. Dies legte den Grundstein für den ersten Waferstepper.
Die heute bestehende Partnerschaft mit der Philips-Tochter Advanced Semiconductor Materials Lithography (ASML) begann ebenfalls 1983 mit der Auslieferung der ersten Projektions- und Beleuchtungsoptik von ZEISS. Diese Geschäftsbeziehung wurde zu einer strategischen Partnerschaft im Geschäftsjahr 1992/93. Das neue Jahrtausend markierte für ZEISS den Beginn einer neuen Ära in der Halbleiterindustrie – vor allem mit der 193-nm-Technologie, die seit 1998 den nächsten Technologiesprung im Bereich der Lithographie-Optiken gebracht hatte.
Als Folge des zunehmenden Erfolgs der ZEISS Gruppe wurde die Entscheidung getroffen, die Technologien der Licht-, Elektronen- und Ionen-Optik in einem unabhängig arbeitenden Unternehmensbereich zu bündeln. Im Oktober 2001 wurde die Carl Zeiss SMT GmbH mit ihren Tochterunternehmen Carl Zeiss Laser Optics GmbH, Carl Zeiss SMS GmbH und Carl Zeiss NTS GmbH gegründet (im Jahr 2010 wechselte die Carl Zeiss NTS in den Unternehmensbereich Mikroskopie). Diese brachte in den darauffolgenden Jahren zahlreiche Innovationen auf dem Gebiet der Lithographie-Optiken für die Mikrochip-Herstellung auf den Markt, u. a. das Starlith 1700i. Diese Starlith-Optik verwendet die Immersions-Methode – ein Verfahren, bei dem zwischen der letzten Linse und der Wafer-Oberfläche die Luft durch eine Flüssigkeit ersetzt wird – unter der gleichzeitigen Anwendung von Linsen- und Spiegel-Systemen.
Im Jahr 2006 wurde ein neues Werk in Oberkochen offiziell eingeweiht. Es ist das weltweit modernste Entwicklungs- und Produktionszentrum für Lithographie-Optik. Das Starlith 19xxi, ab dem Jahr 2007 produziert, wurde zum größten Erfolg nicht nur in der Geschichte des Unternehmensbereichs Halbleitertechnik, sondern auch bei ZEISS als das umsatzstärkste Produkt des Unternehmens. Das Jahr 2012 läutete den Übergang der EUV-Optiken (Extrem Ultraviolette Strahlung) in die Serienproduktion ein, eine neue Ära der optischen Lithographie.