Geschichte der Spektroskopie

Wie alles begann

Spektrometer nach Abbe

Die Weiterentwicklung optischer Messgeräte Ende des 19. Jahrhunderts spielte eine Schlüsselrolle beim internationalen Aufstieg von ZEISS. Im Jahre 1890 kam Carl Pulfrich zu Carl Zeiss. Um die Entwicklung von optischen Systemen für die chemische Analyse voranzutreiben, gründete er den Geschäftsbereich Optische Messgeräte, dessen Leiter er wurde.

Nach dem Zweiten Weltkrieg und der Teilung Deutschlands wurde auch Carl Zeiss geteilt. Neben dem Standort in Jena gab es ein neues Unternehmen in Oberkochen. 1952 konnte der Geschäftsbereich Optische Messgeräte in Jena wieder die gesamte Vorkriegs-Produktlinie anbieten. Zunächst wurde die Palette von Geräten für die optische Messtechnik sowohl in Jena als auch in Oberkochen angeboten. Nach der Wiedervereinigung der beiden Unternehmen wurden 1994 große Teile des Geschäftsbereichs Optische Messgeräte verkauft. Die verbliebene Abteilung, die sich vorrangig auf die Prozessanalytik spezialisierte, war bis 2015 Teil des Geschäftsbereichs Mikroskopie und ist am 1. Juli 2015 in die neu gegründete Carl Zeiss Spectroscopy GmbH eingegangen.

Innovationen

Die chemische Analysentechnik blickt auf eine über 100-jährige Geschichte von Innovationen und Entwicklungen bei ZEISS zurück. Mit dem ersten Abbe-Refraktometer 1874 und dem Pulfrich-Refraktometer 1895 legte Carl Zeiss Jena den Grundstein für die Materialanalyse. Die Firma konzentrierte sich im Laufe der Jahre immer mehr auf das Gebiet der Spektroskopie, bei dem Strahlung nach ihrer Energie zerlegt wird. Bedeutende Innovationen auf diesem Weg waren z.B. in den 1960er Jahre das SPEKOL oder der Laser-Mikro-Spektralanalysator LMA 1. ZEISS hat seit 1985 das Gebiet der Spektrometrie vom Ultravioletten Licht bis zum nahen Infrarotbereich mit seinen Dioden-Array-Spektrometern der MMS-, MCS- und PGS-Familie revolutioniert.

Meilensteine

  • Abbe-Refraktometer

    1874

    Mit dem Abbe-Refraktometer wird der Brechungsindex von Flüssigkeiten gemessen. Bei bekannter Zusammensetzung wird so die Konzentration von Lösungen bestimmt.

  • Spektrometer nach Abbe

    1874

    Erstes Spektrometer nach Abbe, ein Prismenspektrometer, bei dem die spektrale Zerlegung des Lichtes durch ein Prismensystem erfolgt.

  • Photometer nach Carl Pulfrich

    1924

    Für die Messung von Farben erdachte Carl Pulfrich das nach ihm benannte Photometer.

  • Quarzspektrograph Q 24

    1933

    Der Quarzspektrograph Q 24 ist ein Spezialgerät für spektralanalytische Untersuchungen im ultravioletten Wellenlängenbereich bis 2000 Angströmeinheiten.

  • Objektiv S-Planar 10/0,28

    1941

    Das Objektiv S-Planar 10/0,28 mit einer Auflösung von 1 Mikrometer wird im weltweit ersten Waferstepper der amerikanischen Firma David Mann (später GCA) eingesetzt. Diese Entwicklung führt in den folgenden Jahren zum ersten Boom für die Halbleitersparte von ZEISS.

  • SPEKOL: Lichtelektrisches Gerät

    1963

    SPEKOL: Lichtelektrisches Gittergerät, universell, methodenspezifische Messansätze.

  • LMA 1: Laser-Mikrospektralanalysator

    1965

    LMA 1: Laser-Mikrospektralanalysator – dient zur Spektralanalyse mikroskopisch kleiner Probenbereiche von 10 µm bis 250 µm in kristallinen und amorphen Festkörpern.

  • Zweistrahl-Spektralphotometer SPECORD UV-VIS

    1968

    Zweistrahl-Spektralphotometer SPECORD UV-VIS: Erstes Gerät der SPECORD-Reihe.

  • Zweistrahl-Infrarot-Spektralphotometer SPECORD 71 IR und SPECORD 72 IR.

    1970

    Zweistrahl-Infrarot-Spektralphotometer SPECORD 71 IR und SPECORD 72 IR.

  • LMA 10: Laser-Mikrospektralanalysator

    1976

    LMA 10: Laser-Mikrospektralanalysator – ein Gerät für die Mikro-Emissions-Spektralanalyse.

  • MCS Diodenarray-Simultanspektrometer

    1982

    Das MCS Diodenarray-Simultanspektrometer wird vorgestellt und geht 1985 in Serie.

  • Simultan-Spektrometer

    1984

    Das Simultan-Spektrometer vereinigt mehrere Spitzentechnologien und wird als eine der 100 bedeutendsten Entwicklungen des Jahres 1984 mit dem amerikanischen IR-100-Preis sowie kurz darauf mit dem Innovationspreis 1985 der deutschen Wirtschaft ausgezeichnet.

  • PLASMAQUANT 100: ICP-Spektrometer.

    1990

    PLASMAQUANT 100: ICP-Spektrometer.

  • MMS 1: Monolithic miniature spectrometer.

    1994

    MMS 1: Monolithic miniature spectrometer.

  • MMS NIR: Monolithisches Miniaturspektrometer

    1997

    MMS NIR: Monolithisches Miniaturspektrometer für den nahen Infrarotbereich. Erstes Diodenarray-Spektrometer für den NIR-Bereich.

  • MMS Low cost: Monolithisches Miniaturspektrometer in Plastikbauweise.

    1999

    MMS Low cost: Monolithisches Miniaturspektrometer in Plastikbauweise. Vergleichbare optische Werte zu einem 1/10 des Preises eines traditionellen Aufbaus.

  • MCS 600 Dioden Array Spektrometer.

    2004

    MCS 600 Dioden Array Spektrometer. Das fortschrittliche elektronische Prinzip bietet die Möglichkeit alle spektrometrischen Bauelemente via Software einzustellen und zu überwachen. Es bietet unbegrenzte Kombinationsmöglichkeiten von Lampen und Spektrometerkassetten.

  • PGS Plangitterspektrometer

    2004

    PGS Plangitterspektrometer. In einem Metallgehäuse und mit variablen Spektralbereichen durch den Austausch der Gitter.

  • MMS CCD Monolithisches Miniaturspektrometer mit CCD Zeile

    2006

    MMS CCD Monolithisches Miniaturspektrometer mit CCD Zeile. Zehnmal höhere Empfindlichkeit als herkömmliche MMS-Sensoren mit Fotodiodenarrays.