Entdecken Sie neue Möglichkeiten für den Point-of-Care

Hersteller:innen medizinischer Geräte stehen unter zunehmendem Druck, Produkte zu entwickeln, die eine bessere Qualität der Patientenbehandlung und verbesserte Behandlungspfade ermöglichen sowie einfacher zu warten und zu skalieren sind. Eine Möglichkeit, diesen Anforderungen zu begegnen, sind Interoperabilitätsstandards wie DICOM, HL7 und FHIR. Sie verpflichten Hersteller:innen, eine gemeinsame Sprache für Gesundheitsdaten zu verwenden, um die notwendigen interoperablen Funktionen für medizinische Geräte und Gesundheitssysteme umzusetzen und so die patientenindividuelle Behandlung grundlegend zu verbessern.

Was sind die derzeitigen Grenzen der Interoperabilitätsstandards?
Etablierte Interoperabilitätsstandards wie DICOM, HL7 und FHIR haben Lösungen für den Datenaustausch zwischen IT-Systemen, Abteilungen und Krankenhäusern ermöglicht. Die Standardisierung der Kommunikation zwischen Medizingeräten wurde jedoch erst in den letzten Jahren vermehrt Aufmerksamkeit geschenkt. In einem Krankenhaus etwa gibt es eine Vielzahl von Geräten, die zwar physisch nahe beieinander liegen, aber ihr volles Potenzial nicht ausschöpfen, weil sie kaum oder gar nicht miteinander kommunizieren können. Die Integration von Geräten untereinander ist so gut wie nicht vorhanden, insbesondere zwischen verschiedenen Anbietern. Infolgedessen steht das Personal im Gesundheitswesen vor der Herausforderung, bei ihrer täglichen Arbeit mit mehreren isolierten Produkten zu arbeiten, was wertvolle Behandlungszeit in Anspruch nimmt und die Fehleranfälligkeit erhöht.

Kann der neue SDC-Standard Interoperabilitätslücken schließen?
Der neu eingeführte Vernetzungsstandard ISO/IEEE 11073 Service-oriented Device Connectivity (SDC) ist eine vielversprechende Entwicklung der Vertreter von Standardisierungsgremien hin zur Interoperabilität von herstellerübergreifenden Point-of-Care-Medizinprodukten. Er bietet die Möglichkeit, Geräte zu entwickeln, die den aktuellen und zukünftigen Anforderungen des medizinischen Personals besser entsprechen.

• Mit einer sicheren und zuverlässigen herstellerübergreifenden Kommunikation können medizinisches Personal und Krankenhäuser von einer effizienteren Automatisierung, einer stärkeren Integration von Geräten am Point-of-Care und einer vereinfachten Integration neuer Geräte in bestehende Infrastrukturen profitieren.
• Der SDC-Standard verbessert die Compliance zwischen Medizinprodukten mit klar definierten Verantwortlichkeiten der Hersteller, um nachzuvollziehen, welche Produkte bei unvorhersehbaren Ereignissen oder im Schadensfall berücksichtigt werden müssen. Die SDC-gesteuerte Integration herstellerübergreifender Geräte ermöglicht die unkomplizierte Automatisierung ansonsten manueller Schritte. Sie konsolidiert den Schulungsaufwand für Geräte und reduziert die allgemeine kognitive Belastung des medizinischen Personals.
  
• Für Hersteller:innen von Medizinprodukten bietet die Einführung des SDC-Standards die Möglichkeit, bedarfsgerechte und sichere neue Funktionen zu entwickeln, die außerdem eine höhere Wartungseffizienz und Skalierbarkeit zeigen. Mit der Umsetzung von SDC-gestützten Funktionen können Hersteller:innen aktiv den zukünftigen Anforderungen der Patientenversorgung begegnen und sich gleichzeitig mit ihren Produktefunktionen am Markt in eine Vorreiterrolle begeben.