SEMECO
Wir gestalten mit.
Gemeinsam für ein höheres Innovationstempo bei der Entwicklung sicherer und effizienter Medizintechnik.
Das Gesundheitswesen steht vor großen Herausforderungen, zu deren Bewältigung technologische Innovationen einen wichtigen Beitrag leisten können. Jedoch sind Innovationen in der Medizintechnik oft langwierig, komplex und stark reguliert - aus gutem Grund, schließlich geht es um die Gesundheit der Menschen.
In Zukunft wird es unter anderem darum gehen, medizintechnische Geräte stärker zu vernetzen und sie in die Lage zu versetzen, über das Internet mit der Cloud zu kommunizieren. Damit stehen wertvolle Daten zur Verfügung, die u.a. zur Optimierung von Verfahren und Produkten genutzt werden können. Verkürzte Innovationszyklen für die Medizintechnik sind nötig, um Neuerungen zeitnah zu den Patient:innen zu bringen und eine sichere und effiziente medizinische Versorgung zu ermöglichen.
Genau dies ist das Ziel von SEMECO.
Darum geht es
"Secure Medical Microsystems and Communications" - kurz SEMECO - ist ein Verbund von akademischen Forschungseinrichtungen und Unternehmen, der es sich zum Ziel gesetzt hat, die Entwicklung und Zulassung von medizinischen Geräten und Implantaten mit elektronischen und digitalen Komponenten zu beschleunigen und somit den Fortschritt der Medizintechnik zu fördern.
Durch die Nutzung von künstlicher Intelligenz (KI) und innovativen sowie sicheren Hardware- und Softwareplattformen soll die Entwicklung von Medizinprodukten und Implantaten unterstützt und deren Effizienz und Sicherheit erhöht sowie gleichzeitig eine beschleunigte Zulassung ermöglicht werden. Das soll letztendlich der Gesundheit und dem Wohlbefinden von Menschen weltweit zugutekommen.
SEMECO wurde als einer der Gewinner des Clusters4Future-Wettbewerbs des Bundesministeriums für Bildung und Forschung ausgezeichnet, für den sich 117 Cluster in der zweiten Runde des Wettbewerbs beworben hatten. Mediziner:innen, Wissenschaftler:innen und Expert:innen aus der Industrie und Forschung arbeiten nun zusammen, um das Innovationstempo in der Medizintechnik zu erhöhen und den Innovationsstau in der Medizintechnikbranche zu brechen
Im Folgenden finden Sie weitere Informationen über die SEMECO-Initiative.
Wer ist dabei & unsere Rolle
Eine vielfältige Gemeinschaft stellt sich der Herausforderung von SEMECO und wir freuen uns sehr, mit im Team zu gestalten.
Das Institut für Nachrichtentechnik der TU Dresden – Fakultät Elektrotechnik und Informationstechnik übernimmt die wissenschaftliche Koordination des Projekts. Das Else-Kröner-Fresenius-Zentrum für Digitale Gesundheit ist ebenfalls eng eingebunden. Wir, die Business Line Health Solutions von Zeiss Digital Innovation, bringen unsere Erfahrung und Expertise bzgl. der End-to-End-Implementierung von Cloud-basierten, modularen Plattformen sowie in der Anbindung komplexer medizinischer Geräte im Teilprojekt Q1 „Sichere & vertrauenswürdige Systemarchitekturen“ ein.
Die entsprechenden Arbeitspakete in dem Themenbereich werden von einem Team bestehend aus Mitgliedern aus der Wissenschaft und Industrie bearbeitet. Wir kooperieren in unserem Teilprojekt dabei intensiv mit der secunet Security Networks AG und Deutsche Telekom MMS GmbH. Damit wird der Grundstein für revolutionäre, schnelle und sichere Cloud-basierte Anwendungsfälle in der Medizintechnik gelegt, wie z.B. das Remote Device Management. Darüber hinaus wird es möglich sein, aus der Auswertung vielfältiger Daten Erkenntnisse zu gewinnen und diese für eine bessere Patientenversorgung und neue Geschäftsmodelle zu nutzen.
Zeitlicher Rahmen – erste Schritte
Für das Teilprojekt "Sichere & vertrauenswürdige Systemarchitekturen" wurde in einem ersten Schritt die personelle und organisatorische Aufstellung und dann die Zusammensetzung des Expertenteams geplant. Der Startschuss fiel am 12. Mai 2023.
Wo findet die Zusammenarbeit statt?
SEMECO ist eine überwiegend regionale Initiative, in der Partner:innen aus Medizin, Wissenschaft und Wirtschaft ihre Kompetenzen bündeln, um digitale Spitzeninnovationen in der Medizintechnik schneller nutzbar zu machen. Sachsen, mit Dresden als Dreh- und Angelpunkt, ist akademisch und industriell einer der führenden europäischen Standorte für Mikroelektronik, Nachrichtentechnik und Künstliche Intelligenz. Ideale Voraussetzungen also für die Zusammenarbeit im Zukunftscluster SEMECO.
Was ist der aktuelle Status?
Nach umfangreicher Forschung zur Identifizierung von Innovationspotenzial begann die Arbeit an ersten Komponenten für die zukünftige Plattform im Januar 2023. Bisher wurde intensive Forschung zur Datenanonymisierung betrieben, um die Möglichkeiten für die Anonymisierung von DICOM- und FHIR-Datensätzen zu erkunden. Unsere Marktforschung hat ergeben, dass in diesem Bereich großes Potenzial besteht, da es oft schwierig ist, während der Anonymisierung die Datenqualität zu gewährleisten. Derzeit arbeiten wir an einem innovativen Konzept, das neuartige Anonymisierungsalgorithmen verwendet, um die Datenqualität im Vergleich zu vergleichbaren Anonymisierungslösungen zu verbessern, während gleichzeitig der Schutz und die Privatsphäre der Patientendaten sichergestellt werden. Ziel ist es, eine hochwertige Anonymisierung zu ermöglichen, die den Schutz sensibler Daten in der medizinischen Forschung gewährleistet. Unser Ansatz konzentriert sich derzeit auf die Entwicklung der Funktionalität und deren Bereitstellung als Library oder Service, um Entwicklern die Integration in Gesundheits- und medizinische Forschungsanwendungen zu ermöglichen. Der aktuelle Fokus liegt auf der Anonymisierung von DICOM-Datensätzen. Es wird auch daran gearbeitet, die Anonymisierung von FHIR-Datensätzen in Zukunft zu untersuchen und die Funktionalität entsprechend zu erweitern.
Darüber hinaus haben wir Komponenten für eine effektive Verbindung von medizinischen Geräten auf Basis aktueller Konnektivitätsstandards wie Service-oriented Device Connectivity (SDC) zu lokalen und Cloud-Infrastrukturen als weiteres Innovationspotenzial identifiziert. Derzeit wird an SDC-Komponenten geforscht, die in Gerätesoftware integriert oder auf Gateways gehostet werden können. Die SDC-Schnittstelle ist ein moderner Standard, der auf die Verbesserung der Interoperabilität medizinischer Geräte abzielt. Es gibt bereits erste SDC-fähige Geräte. Mit unseren abstrahierten Komponenten zielen wir darauf ab, weiteren Unternehmen die Nutzung moderner Konnektivitätslösungen für ihre Produkte zu ermöglichen. Die SDC-Komponente der SEMECO-Plattform stellt ein vielversprechendes Konzept zur Verbesserung der Zusammenarbeit und des Datenaustauschs zwischen medizinischen Geräten, insbesondere von verschiedenen Herstellern, dar. Erste Fortschritte wurden erzielt, einschließlich der Entwicklung von Konzepten, Technologiepräsentationen und der Identifizierung von Anwendungsfällen. Die Forschungsarbeit in diesem Kontext wird kontinuierlich verfolgt, um die SDC-Komponente zu optimieren und Einsatzszenarien zu testen.
Neben der Arbeit an konkreten Komponenten wurden auch spezifische Anwendungsfälle in den gemeinsamen Projekten des Konsortiums identifiziert, die innovative medizinische Produkte entwickeln. Beispielsweise betrachten wir derzeit einen Anwendungsfall für das Home Monitoring, bei dem diagnostische Daten von einem intelligenten Gerät an die zukünftige SEMECO-Cloud-Plattform übermittelt werden sollen. Wir entwerfen hierzu die sichere Infrastruktur und die zugehörigen Softwarekomponenten mit den neuesten Technologien, um Datensicherheit zu gewährleisten.
Was sind die nächsten Schritte?
Die Arbeit an den Konzepten für die genannten Komponenten und deren Implementierung in erste funktionale Modelle wird kontinuierlich verfolgt. Anschließend sind erste Pilotprojekte geplant, um die Funktionalität der Komponenten zu testen. Die Analyse und Konzeptualisierung von Komponenten für die derzeit betrachteten und zusätzlichen Anwendungsfälle der Anwendungsprojekte wird ebenfalls fortgesetzt. Weitere Informationen hierzu werden in Kürze bereitgestellt.
Presales Lead & Senior Solution Specialist
Health & Life Science Solutions
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