Die italienische Firma Poggipolini S.p.A. wurde 1950 von Callisto Poggipolini gegründet und hat sich auf die Herstellung von Verbindungselementen wie Bolzen und Schrauben spezialisiert. Die hochpräzisen Komponenten und Systeme werden heute noch in Bologna aus Titan und speziellen Stahllegierungen entwickelt und hergestellt.
Nach 30 Jahren als Zulieferer für die wichtigsten Motorsport-Teams beschloss das Management 2010, sein Know-how und seine Fertigkeiten auf den Luftfahrtsektor zu übertragen. Dieser Transfer war erfolgreich. 2020 machte die Aerospace-Branche bereits 60 Prozent des Umsatzes aus. Geführt wird das Unternehmen heute von Stefano Poggipolini, seiner Frau Rosanna und seinem Sohn Michele.
Vom Motorsport zur Luftfahrt
1970 stieg Poggipolini in die Welt des Rennsports ein. Das Ziel war von Anfang an klar: Gewichtsreduktion, damit die Teams auf der Rennstrecke schneller sind. Damals gehörte Poggipolini zu den wenigen Firmen, die Titanschrauben herstellten. Diese sind, bei gleicher Zugfestigkeit, etwa 40 Prozent leichter als Stahlschrauben. Auch die Motorsport-Welt interessierte sich für diese gewichtssparende Verbindungslösung. In den 1980er Jahren begann Poggipolini mit der Fertigung von Titanschrauben für Motorsport-Teams, unter anderem für Porsche und Ferrari. 2009 änderte sich allerdings das Reglement im Motorsport und die Anzahl der Motoren pro Team wurde begrenzt. Das führte bei Poggipolini über Nacht zu einem Umsatzeinbruch von 65 Prozent. Das Management reagierte jedoch schnell und konzentrierte sich auf die Gewinnung weiterer Kunden aus der Luftfahrtbranche.
Als die Familie Poggipolini 2010 beschloss, führend in der Herstellung kritischer Befestigungssysteme für die Luftfahrtbranche zu werden, mussten viele Befestigungslösungen zunächst vom Motorsport auf die Luftfahrt übertragen und zertifiziert werden. „Das war nicht einfach, aber wir haben es geschafft“, berichtet Stefano Poggipolini, Geschäftsführer von Poggipolini, stolz. Dieser Mut, neue Märkte zu erschließen, zieht sich wie ein roter Faden durch die Unternehmensgeschichte und ermöglichte den Aufstieg von einer kleinen Werkstatt zu einem erfolgreichen Unternehmen.
Hot Fast Forging eröffnet neue Chancen
Das Hot Fast Forging erlaubt dem Unternehmen eine erfolgreiche Positionierung im Hubschrauber-, Raumfahrt-, Hypercars- und Motorsportsektor. Durch das innovative Verfahren lassen sich kritische Verbindungselemente aus Titan und Inconel schnell, flexibel und zu wettbewerbsfähigen Preisen auch in Kleinserien fertigen. Kunden haben damit die Möglichkeit, Titan als Alternative für klassische Stahlverschlüsse einzusetzen. Dies eröffnete Poggipolini den Einstieg in die Welt der Starrflügelflugzeuge und Premiumautos sowie in die Welt der Hypercars. Neben Schrauben und Bolzen fertigt Poggipolini auch eine Vielzahl weiterer Teile für die Luft- und Raumfahrt, darunter Drohnen-Gehäuse, Panzerungen und Getriebeteile für Hubschrauber.
Die Luft- und Raumfahrtindustrie verlangt eine hohe Kontrolle und die Lösungen von ZEISS erlauben es uns, die geforderten und sehr hohen Qualitätsstandards zu erfüllen.
Zuverlässigkeit garantiert
Der Schlüssel für den Erfolg in der Aerospace-Branche „war und ist dabei die große Zuverlässigkeit unserer Teile“, erklärt Stefano Poggipolini, Geschäftsführer von Poggipolini. Um die Funktionssicherheit der sicherheitsrelevanten Teile für die Luft- und Raumfahrt zu garantieren, werden im eigenen Qualitätslabor zahlreiche Tests und Analysen durchgeführt. Dabei spielen die Koordinatenmessgeräte von ZEISS - "unserem langjährigen und bewährten Geschäftspartner" - eine entscheidende Rolle. Seit 1999 werden insgesamt fünf Geräte eingesetzt, darunter eine ZEISS PRISMO ultra, zwei ZEISS PRISMO, eine ZEISS O-INSPECT und eine ZEISS DuraMax. Die Entscheidung für die Koordinatenmessgeräte von ZEISS traf der Qualitätsverantwortliche Giacomo Michelini, Leiter des Messlabors bei Poggipolini: „Die Luft- und Raumfahrtindustrie verlangt eine hohe Kontrolle und die Lösungen von ZEISS erlauben es uns, die sehr hohen, erforderlichen Qualitätsstandards zu erfüllen“.
Zertifizierung und Prozesssicherheit
Poggipolini überwacht jede Phase des Herstellungsprozesses sorgfältig, um sicherzustellen, dass die erforderlichen Zertifizierungen erhalten und eingehalten werden. So setzt Giacomo Michelini beispielsweise die hochpräzise ZEISS PRISMO ultra zur Prüfung von Drohnengehäusen ein. Für ihn ist die ZEISS PRISMO ultra ein Wettbewerbsvorteil, denn mit einem Messbereich von 1600 x 3000 x 1000 mm verfügt Poggipolini über die größte und einzige Maschine in Italien. Dank der ZEISS PRISMO Navigator-Technologie kann das Koordinatenmessgerät mehrere Flugzeugkomponenten gleichzeitig messen und das automatisch und mit hoher Geschwindigkeit, wobei die Genauigkeit jederzeit gewährleistet ist. Die Messergebnisse werden zu Qualitätszwecken aufgezeichnet und als Grundlage für Optimierungs- und Korrekturmaßnahmen verwendet. Giacomo Michelini ist sich sicher: „Die Lösungen von ZEISS geben uns die Sicherheit, dass wir normgerecht fertigen.“
Hubschrauber
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