Hansgrohe und seine Mitarbeiter:innen lieben Wasser – aber nur, wenn es an den richtigen Stellen austritt. Alle hochwertigen Duschbrausen und Armaturen, die ein Hansgrohe-Werk verlassen, werden nicht nur auf Dichtigkeit geprüft. Sie durchlaufen eine ganze Qualitätsprüfkette, um dem Qualitätsanspruch des Unternehmens und der Mitarbeiter:innen gerecht zu werden. Viele Teile werden dabei sowohl mittels Oberflächen- als auch CT-Inspektion geprüft.
Wie Hansgrohe die eigenen hohen Qualitätsstandards mit Messtechnik von ZEISS erfüllt
Ein Gang durch die "Aquademie" in Schiltach, ein Museum für Wasser, Bad und Design, lässt schnell erkennen, dass Qualität und Innovation bei dem Brausen- und Armaturenhersteller traditionell an erster Stelle stehen. Nicht viele wissen, dass die weltweit erste Handbrause mit verstellbaren Strahlarten und die Duschstange, an der eine Brause befestigt wird, von Hansgrohe erfunden wurden.
Die Sanitärgröße aus dem Schwarzwald steht für Sanitärprodukte höchster Qualität und legt darauf auch besonderen Wert: Qualität für Hansgrohe bedeutet, über dem Durchschnitt der Welt zu liegen", sagt Philipp Alender, Leiter Messtechnik der Qualitätssicherung.
Um die eigenen Qualitätsansprüche erfüllen zu können, kommt im Produktionsprozess von Hansgrohe optische Messtechnik und die Applikationssoftware von ZEISS zum Einsatz. Es werden sowohl die Werkzeuge, die hausintern hergestellt werden, die Erstmuster als auch später produktionsbegleitend die Bauteile optisch oder taktil geprüft. Die produktionsbegleitende Vermessung von Bauteilen spielt eine große Rolle innerhalb der Qualitätssicherung von Hansgrohe. Dafür kommt ein optischer Streifenlichtscanner zum Einsatz. Aufgrund der Schnelligkeit der optischen Messtechnik kann besonders effizient auf Veränderungen reagiert werden. Dabei werden die jeweiligen Einzelteile eines Produkts, beispielsweise einer Handbrause, vor der Montage individuell geprüft. Bei den Teilen handelt es sich um Kunststoffrohlinge oder um bereits galvanisierte Teile.
Das Bauteil wird mit dem optischen Messsystem digitalisiert und die daraus resultierende Punktewolke mithilfe der Auswertesoftware ZEISS Inspect Optical 3D analysiert. Durch einen Flächenvergleich wird geprüft, ob das Bauteil verzogen ist und korrigiert werden muss oder beispielsweise äußere Defekte aufweist. Die Bauteile werden ebenso nach der technischen Zeichnung u.a. durch Form- und Lage Prüfungen ausgewertet. Mit letzteren wird zum Beispiel durch Positionsprüfungen analysiert, ob Bohrlöcher an der richtigen Stelle, also innerhalb der Toleranz, liegen.
Nach der optischen Prüfung und der Montage kommen die zusammengebauten Armaturen bei Hansgrohe in den Prüfstand und werden in weiteren Tests auf ihre Funktionsfähigkeit geprüft. Dazu gehört beispielsweise die Wasserstrahlprüfung.
Wenn weiterhin Probleme auftauchen, zum Beispiel das Bauteil undicht oder der Wasserstrahl unregelmäßig ist, nutzt Hansgrohe ein zerstörungsfreies Prüfverfahren, um das gesamte Bauteil innerlich zu prüfen. Mittels Computertomographie können innenliegende Defekte entdeckt werden. Hansgrohe erhält die Daten von einem Dienstleister, der die CT-Scans erstellt.
ZEISS INSPECT X-Ray für die Dichtheitsprüfung
Anschließend wertet Hansgrohe diese in ZEISS INSPECT X-Ray selbst aus. Hier wird die so essenzielle Dichtigkeit geprüft. "Denn das Wasser soll nicht aus einer Stelle austreten, wo es eigentlich nicht hingehört. Das könnte dazu führen, dass irgendwo Wasserschäden entstehen. Das möchten wir unbedingt vermeiden und dafür ist die CT-Analysesoftware ZEISS INSPECT X-Ray sehr gut geeignet - eben für die Fehleranalyse im Inneren des Bauteils" sagt Claudia Belezni, Qualitätsmanagement. Mithilfe der Software wird daher insbesondere darauf geachtet, ob die Austrittsquellen für den Wasserstrahl vollständig ausgespritzt und richtig platziert sind. Auch auf Lunker, weitere innere Defekte, Montagefehler oder sogar Materialbruch können die Bauteile geprüft werden.
Die beiden Softwarelösungen kommen bei Hansgrohe aber nicht nur produktionsbegleitend, zur Werkzeugkorrektur und bei der Erstbemusterung zum Einsatz, sondern auch im Bereich Forschung und Entwicklung. "Hier scannen wir ebenfalls Teile, um dann zu sehen, ob zum Beispiel bei glasfaserverstärkten Teilen die Fasern in die richtige Richtung gehen und in gleichmäßiger Weise vorhanden sind", so Claudia Belezni. Dieser Anwendungsbereich ist für das Qualitätsteam von Hansgrohe noch ganz neu. Das Unternehmen sieht aber bereits viel Potenzial in den neuen Möglichkeiten dank der eingesetzten CT-Technologie.
Denn das Wasser soll nicht aus einer Stelle austreten, wo es eigentlich nicht hingehört. Das könnte dazu führen, dass irgendwo Wasserschäden entstehen. Das möchten wir unbedingt vermeiden und dafür ist die CT-Analysesoftware ZEISS INSPECT X-Ray sehr gut geeignet - eben für die Fehleranalyse im Inneren des Bauteils