ZEISS Planetariumsmodelle seit 1923
Opto-mechanische und digitale Projektoren
Vor 100 Jahren stellten wir das erste Projektionsplanetarium der Welt vor – eine Erfindung von ZEISS. In einhundert Jahren haben wir zahlreiche Modelle für die Planetariumsprojektion entwickelt, gebaut und weltweit installiert. Aus Anlass unseres Jubiläums bringen wir hier die erfolgreichsten Systeme in Erinnerung.
Leitlinien für unsere Erzeugnisse
Das dürfen Nutzer unserer Technik erwarten
Naturgetreue, anschauliche Darstellungen
Alle Darstellungen orientieren sich bestmöglich an den natürlichen Verhältnissen und beruhen auf aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnissen. Der irdische Himmelsanblick zeigt die Anzahl der Sterne, die mit dem bloßen Auge unter den besten Beobachtungsbedingungen sichtbar sind und brillante technologische Lösungen sorgen für Emotionen und Begeisterung im Planetarium.
Qualität und Langlebigkeit
ZEISS und Präzision sind zwei Worte mit gleicher Bedeutung. Qualität ist in der DNA von ZEISS verankert und von der Langlebigkeit der ZEISS Produkte profitieren alle Nutzer. Sternprojektoren von ZEISS arbeiten über viele Jahrzehnte zuverlässig. Auch die Lebensdauer der Digitalsysteme liegt weit über dem Industriestandard.
Intuitive Bedienung zahlreicher Funktionen
In einhundert Jahren Planetariumsentwicklung bei ZEISS sind die Bedienkonzepte immer wieder an die technologischen Möglichkeiten der jeweiligen Zeit angepasst worden. Die Tagesdrehung im ersten Projektor war noch auf feste Geschwindigkeiten begrenzt. Die erste serienmäßige Automatiksteuerung wurde 1968 vorgestellt. Heute bieten Soft- und Hardware unvergleichliche Flexibilität.
ZEISS Planetariumssysteme 1923 bis 1945
Der erste Planetariumsprojektor der Welt: Zeiss Planetarium (Modell I)
Das Zeiss Planetarium – später als Modell I bezeichnet – wurde von Oktober bis Dezember 1923 im noch im Bau befindlichen Deutschen Museum in München erstmals dem Museumsbeirat und der Öffentlichkeit vorgestellt. Es zeigte 4500 Sterne, die Milchstraße, die Namen bedeutender Sternbildfiguren sowie Sonne, Mond und die freisichtigen Planeten. Die Tagesdrehung war in drei Geschwindigkeitsstufen möglich, ebenso die Bewegung der Wandelgestirne im Verlaufe eines Jahres. Auch die Präzessionsdrehung war schon integriert.
Das erste Planetariumsmodell beschränkte sich auf die Ortspolhöhe von München.
Installationen:
- Deutsches Museum München, Deutschland
- Den Haag, Niederlande
- Düsseldorf und Liegnitz
(Zwillingsprojektor mit Modifikationen)
Von Deutschland in die Welt: Zeiss Planetarium der zweiten Ausführung (Modell II)
Die ersten Geräte der zweiten Modellreihe nach den Projektoren für München und Den Haag (Modell I) stehen auf Rädern, die in Schienen im Fußboden geführt werden und ragen bis zu 5 Meter in die Höhe. Die Trennung der Fixsternkugel in zwei für den Nord- bzw. den Südhimmel und die Aufteilung der Projektoren für Sonne, Mond und Planeten auf zwei Gerüste ergibt die teilweise heute noch verwendete Hantelform. Sie ist die konstruktive Lösung, um mit der Einführung einer zusätzlichen Drehachse zur Anpassung der geografischen Breite die Darstellung des Sternhimmels unabhängig vom Aufstellungsort zu ermöglichen. Die "Hantel" gestattet mit der Drehung um die Längsachse auch die Darstellung der Präzession. Das für große Kuppeln konzipierte Gerät zeigte bereits 8900 Fixsterne, hellere Sternhaufen und Nebel und verwendete dafür zwei 1000 W Glühlampen. Zusätzlich verfügbar waren didaktische Darstellungen: Meridian, Äquator, Ekliptik, Nautisches Dreieck, Horizontkreise und Jahreszähler.
Zunächst bauten zahlreiche Städte in Deutschland Planetarien auf. Die Stadt Wien in Österreich bezog als erste außerhalb Deutschlands ein Zeiss Planetarium. In der Zeit bis 1939 entstanden Zeiss Planetarien in Europa, den USA und in Japan.
Das Vorführgerät der zweiten Ausführung erhielt mit den Jahren eine Reihe von Zusatzgeräten, die ergänzende Darstellungen ermöglichten. Sie dienten u.a. der Projektion des heliozentrischen Sonnensystems, von Sternbildfiguren und Sternschnuppen.
Installationen:
- Barmen (heute Wuppertal) erstes Großplanetarium (1926)
- Leipzig, Düsseldorf, Jena, Dresden, Berlin (1926)
- Mannheim, Nürnberg (1927)
- Wien, erstes Planetarium außerhalb Deutschlands (1927)
- Hannover, Stuttgart, Rom (1928)
- Moskau, Hamburg, Stockholm, Mailand (1930)
- Chicago, erstes Planetarium in den USA (1930)
- Philadelphia, Los Angeles, Brüssel, New York, Paris (1933 bis 1937)
- Osaka, erstes Planetarium in Asien (1937)
- Tokyo, Pittsburgh (1938-1939)
Training in astronomischer Navigation: Zeiss Kleinplanetarium
Ein Projektionsplanetarium kleinerer Abmessungen, das Zeiss Kleinplanetarium, mit einem Durchmesser der Projektionskuppel von 6 m wurde Ende der 1930er Jahre für den Navigationsunterricht an See- und Luftfahrtschulen entwickelt und installiert. 13 Projektoren wurden bis 1944 in Betrieb genommen. Sieben weitere Geräte verließen 1945/46 Jena als Reparationsleistung.
Merkmale und Besonderheiten:
- 4500 Fixsterne
- Motorische Tagesdrehung
- Projektoren für Sonne, Mond, Merkur, Venus, Mars, Jupiter und Saturn mit manueller Positionierung
ZEISS Planetariumssysteme 1951 bis 1991
Neuanfang mit Universal-Projektionsplanetarien in Jena: Zeiss Universal-Projektionsplanetarium UPP 23/1 bis 23/3
Nach der fast vollständigen Demontage der Zeisswerke in Jena zwischen 1946 und 1947 auf Befehl der sowjetischen Besatzungstruppen war fraglich, ob jemals wieder Planetarien in Jena gebaut werden. Konstruktionszeichnungen, Patente und Fertigungsmuster standen nicht mehr zur Verfügung, da sie mit dem Abzug der Amerikaner aus Jena im Juni 1945 zusammen mit 84 führenden Mitarbeitern nach Westdeutschland abtransportiert wurden.
Ausschlaggebend für die Wiederaufnahme der Planetariumsproduktion in Jena war der Auftrag zur Lieferung eines Planetariumsprojektors für Stalingrad, dem heutigen Wolgograd – ein „Geschenk der deutschen Werktätigen“.
Der Planetariumsprojektor im Jenaer Planetarium diente als Vorlage für die Rekonstruktion. Die ersten Universal-Projektionsplanetarien lehnten sich noch eng an das Vorkriegsmodell an, bekamen aber ein neues Schaltpult. Die Tages- und Jahresbewegung konnte erstmals stufenlos gezeigt werden.
Installationen:
- Wolgograd (1954)
- Chorzow (1955)
- Peking (1957)
- St. Petersburg (1959)
- Prag (1960)
- Akashi (1960)
- Kiew (1961)
- Kolkata (1962)
- Riga (1964)
Von Deutschland in die Welt: Zeiss Kleinplanetarium (ZKP 1)
Auf der Grundlage der ersten Kleinplanetarien für das Training der astronomischen Navigation entstand in Jena die größte Serie an Planetariumsprojektoren von ZEISS mit mehr als 250 Exemplaren. Sie waren verhältnismäßig einfach gebaut. Kunden konnten sie sogar selbst aufbauen. Der Projektor bietet einen hervorragenden Sternhimmel mit ca. 5000 Sternen, der vielerorts immer noch sehr beliebt ist. Das Schaltpult befindet sich direkt am Projektor, der Kontakt zwischen Vorführer und den Besuchern gestaltete sich dadurch besonders eng. Die Baureihe wurde zwischen 1952 und 1977 ausgeliefert.
Installationen:
- 257 Projektoren in aller Welt
Erstes Modell aus der Fertigung in Oberkochen Zeiss Planetarium Model III
Nach dem zweiten Weltkrieg und der Trennung Deutschlands produzierten bis zur Wiedervereinigung Deutschlands beide ZEISS Werke in Jena und in Oberkochen Planetariumsprojektoren. Die Großplanetarien einer Entwicklungsreihe aus Oberkochen wurden mit römischen Modellnummern bezeichnet.
Das Nachkriegsmodell III von 1957 aus Oberkochen, erkennbar an seinen Stützen mit der Gitterstruktur, basierte auf den Modellen II mit einigen technischen Neuerungen.
Installationen
- Sao Paulo
- Baton Rouge
- Johannesburg
Neukonstruktion des Großplanetariums aus Oberkochen Modelle IV und V
Das Zeiss Planetarium Modell IV war eine Neukonstruktion Mitte der 1950er Jahre. Moderne Stützen ersetzten das typische leiterartige Tragegerüst der ersten Großplanetarien. Insgesamt 18 Geräte wurden zumeist in Großstädten ab 1957 installiert. Ihre Nutzungsdauer von 30 bis mehr als 50 Jahren ist bemerkenswert. Einige Projektoren der Modellreihe sind noch heute im Einsatz.
Die Baureihe Modell V beinhaltet Modifikationen zur Verbesserung der Darstellungen und wesentliche Erweiterungen des Funktionsumfangs. Darunter befinden sich Erweiterungen zur Darstellung von Sonnen- und Mondfinsternissen, ein Projektorzoom für den Saturn, erweiterte Horizontleuchten, ein Wolkenprojektor und zusätzliche didaktische Darstellungen.
Installationen 1957 – 1982:
- Amerika: New York, Venezuela, Philadelphia, Los Angeles, Montreal, Mexico City, Atlanta, Morelia
- Europa: Bochum, Hamburg, Vereinigtes Königreich, München, Wien, Athen, Buenos Aires, Nürnberg, Münster, Amsterdam, Berlin, Mailand
- Asien: Tokyo, Japan, Bangkok
Neukonstruktion des Jenaer Großplanetariums ZEISS Universal-Projektionsplanetarium: UPP 23/4 und 23/5
Die Modellserie UPP 23/4 verwendet zwar bewährte technische Lösungen ihrer Vorgänger zeigt sich aber schon äußerlich verändert. Der Projektor bekommt ein modernisiertes Tragwerk, einen neuen Unterbau mit integrierter Kuppelbeleuchtung und ein neues Bedienpult. Erstmals eingebaut sind automatische Rückführungen für die Polhöhe und die Präzession (UPP 23/5), eine drehbare Landkarte und ein Wolkenprojektor. Die vormals zigarrenförmigen Gewichte für die Fixsternblenden sind hinter formschönen Blechen versteckt.
Installationen:
- Europa: Brüssel, Lissabon
- Asien: Jakarta, Duschanbe, Colombo
- Afrika: Kairo
Das erste Mittelplanetarium von ZEISS ZEISS SPACEMASTER Raumflugplanetarium (RFP)
Das Raumflugplanetarium SPACEMASTER, erstmals 1967 von ZEISS in Jena vorgestellt, war für mittlere Kuppelgrößen von 12,5 m bis 17,5 m Durchmesser konzipiert. Die Planetariumsprojektoren dieser Baureihe schlossen die Lücke zwischen den Jenaer Klein- und Großplanetarien. Beim Raumflugplanetarium handelt es sich um eine vollständige Neukonstruktion. Die eingebaute vierte Bewegungsachse (Vertikalachse) ermöglichte erstmals realistische Raumflugeffekte zu simulieren. Es war der erste Planetariumsprojektor der Welt, bei dem die Möglichkeit einer automatischen Programmsteuerung serienmäßig eingeführt wurde. Sonne, Mond, Planeten, die Welt der Fixsterne, Kometen, künstliche Satelliten, Sternschnuppen, zahlreiche didaktische Projektionen, Panoramen und Bewegungsabläufe von extraterrestrischen Standpunkten folgten hier den Steuerbefehlen eines Lochbandes. Raumflug-Planetarien wurden in den 1970er und 1980er Jahren in Serie gefertigt. Die Projektoren der ersten Serie wurden in brasilianischen Planetarien installiert und sind zum Teil noch heute in Betrieb.
Installationen:
- Amerika: Rio de Janeiro, Goiania, Santa Maria, Porto Alegre
- Europa: Olsztyn, Torun, Cottbus, Smoljan, Charkow, Vilnius, Klagenfurt, Varna, Pleumeur Bodou, Kaluga
- Asien: Peking, Baroda, Jerewan, Bagdad, Benghazi
- Australien: Brisbane
Erfolgreiches Neudesign: Modelle VI und VI A
Das Modell VI, erstmals 1966 vorgestellt, bot zahlreiche Erweiterungen und Verbesserungen. Lichtstärkere Objektive und neue Lampentypen mit 1200 Watt dienten der Erhöhung der Sternhelligkeiten. Tagesdrehung und Jahresbewegungen konnten nun stufenlos über einen großen Drehzahlbereich genutzt werden. Die Projektoren für Sonne und Mond erhielten Finsterniseinrichtungen, mit deren Hilfe unterschiedliche Finsternisarten in korrekten Positionen gezeigt werden konnten. Für eine verbesserte Bedienbarkeit erhielt das Modell VI auch ein neugestaltetes Bedienpult. Das Modell VI gehört zu den erfolgreichsten Planetariumsmodellen von ZEISS.
Ab 1976 stand für das Modell VI auch eine Automatiksteuerung zur Verfügung (Modell VI A).
- Amerika: Rochester, Chapel Hill, New York, Boston, Chicago, Boulder, Santiago de Chile
- Europa: Hamburg, Mannheim, Washington, Stuttgart, Pamplona
- Asien: Hongkong, Riad
Modernisierung des Jenaer Großplanetariums: ZEISS Universal-Projektionsplanetarium UPP 23/6 bis 23/8
1967 stellte ZEISS in Jena sein überabeitetes Großplanetarium vor. Neue Glühlampen mit 1500 Watt sorgten für die Erhöhung der Helligkeit der Sterne bei reduzierten Durchmessern. Auch der Mond bekam mehr Licht. Die Einführung der Azimutdrehung (4. Achse) ermöglichte die Simulation von Raumflügen. Die kleinen Projektorkugeln zeigten nunmehr die Sternbildfiguren vom Gerät aus. Auch das Bedienpult wurde modernisiert. Das Modell UPP 23/7 war das erste Großplanetarium in komplett blauer Farbgebung.
Moskau erhielt das letzte Gerät der UPP Serie. Die Besonderheit ist die erstmalige Automatiksteuerung für ein Großplanetarium.
Installationen 1967 – 1975:
- Amerika: Vancouver, Quito, Bogota, Toronto, Calgary
- Europa: Moskau, Jena, Budapest
- Asien: Mumbai, Baku
Das Kleinplanetarium der zweiten Generation: ZEISS SKYMASTER Kleinplanetarium ZKP 2
Als Nachfolger des ersten Kleinplanetariums ZKP 1 von ZEISS war die Modellreihe SKYMASTER ZKP 2 eine komplette Neuentwicklung für Kuppeln mit vorzugsweise 6 m und 8 m Durchmesser. Ausgestattet mit einer Kartensteuerung ermöglichte das Gerät erstmals automatisierte Shows in einem Kleinplanetarium. Mit seiner Hantelbauweise erinnerte der Projektor nicht nur an Großplanetarien, auch seine Präsentationsmöglichkeiten erreichten die eines Großplanetariums. Sonne, Mond und Planeten erhielten motorische Antriebe zur geozentrischen Darstellung für jeden beliebigen Standort auf der Erde.
Astronomische Ausbildung und Navigationstraining unterstützte das Instrument durch eine Vielzahl von Hilfslinien und Markierungen, darunter Stundenkreis und Vertikalkreis, die beide in ihren Positionen steuerbar waren. Das Nautische Dreieck konnte so für jeden Stern angezeigt werden. Der optische Sternhimmel war mit ca. 6000 Sternen bis zur 6. Größenklasse für kleine Kuppeln optimiert. SKYMASTER ZKP 2 wurden in der Zeit von 1977 bis 1992 ausgeliefert und installiert. Die Projektoren aus der letzten Serie (ZKP 2P) Anfang der 1990er Jahre verfügten bereits über eine Computersteuerung.
Installationen:
- 100 Projektoren in aller Welt
Raumflugplanetarien mit direkter Programmierung: ZEISS SPACEMASTER RFP-DP, RFP-DP2 und RFP-DP3
Die allgemeine Entwicklung der Steuerungstechnik wirkte sich rasch auf die SPACEMASTER Modellserie aus. Während die mechanische Bauart weitgehend unangetastet blieb, folgten mehrere Generationen an Automatiksteuerungen für das Mittelplanetarium aus Jena. Das ursprüngliche Lochband wurde 1978 im Modell RFP-DP vom Tonband abgelöst. Es bot die Möglichkeit Steuerdaten aufzuzeichnen und somit Befehle mit der Bedienung direkt zu programmieren. 1983 folgte die erste vollelektronische Steuerung auf Basis von Mikrorechnern (RFP-DP2). Das dritte und letzte Steuerungsupdate erhielt der Projektor 1988 (RFP-DP3), mit dem auch ein neues ergonomisches Bedienprinzip Einzug hielt.
Installationen:
- 24 Projektoren in Europa, Nord- und Südamerika, Asien und Afrika.
Der herausragende Projektor für Großplanetarien der 1980er Jahre: ZEISS COSMORAMA ZGP
COSMORAMA war in den 1980er Jahren der herausragendste Planetariumsprojektor für Kuppeln mit einem Durchmesser von 23 m. ZEISS in Jena entwickelte ihn nach der Spezifikation des Erstkunden. Er verfügte über eine Mikroprozessorsteuerung für alle Planetariumsfunktionen, die es ermöglichte, zwischen manuellem Betrieb, direkter Programmierung und automatischer Wiedergabe zu wechseln. Das Gerät war mit allen damals erdenklichen Planetariumsfunktionen ausgestattet. Neben der planetariumspezifischen Steuerung war eine parallele Rechnerkommunikation für zusätzliche Funktionen wie z.B. Spezialeffektprojektoren möglich.
Insgesamt kamen vier Projektoren zur Auslieferung. COSMORAMA wurde Ende der 1980er Jahre durch die neue Modellreihe UNIVERSARIUM abgelöst, die auch für geneigte Kuppeln geeignet war.
Installationen:
- Edmonton (1984)
- Jena (1985)
- Berlin (1987)
- Prag (1991)
Mittelplanetarium aus der Oberkochener Planetariumswerkstatt: Modell 1015
- Amerika: Champaign, Yonkers, Fort Lauderale
- Europa: Dwingeloo, Laupheim, München, Augsburg, Castellion, Kassel
- Asien: Asien, Seoul
Projektor für geneigte Kuppeln: Modell VI TD aus Oberkochen
Das Modell VI TD wurde speziell für die Installation in geneigten Kuppeln mit großen Durchmessern entwickelt. Es bestand aus dem in drei Achsen ansteuerbaren Fixsternprojektor für die Darstellung von ca. 8900 Sternen und den Projektoren für Sonne, Mond und Planeten mit separater Aufstellung. Die technologische Basis für den Projektor stammte vom Modell VI. Die neuen Projektoren für Sonne, Mond und Planeten besaßen zwei Bewegungsachsen und eine Funktion zur Bilddrehung. Die gemeinsame astronomische Positionierung und Bewegung erfolgte computergesteuert in Echtzeit. Ein klassisches Bedienpult diente der manuellen Bedienung. Eine Programmierungsmöglichkeit erlaubte auch die automatische Wiedergabe von Funktionen.
Installationen:
- Copenhagen, Dänemark (1989)
- Taipei, Taiwan (1990)
Projektor für geneigte Kuppeln: STELLARIUM aus Jena
1989 eröffnete das Verne Theater im Heureka Science Centre im finnischen Vantaa mit einem neuartigen Planetariumsprojektor. Es ist der erste Starball aus den Jenaer Zeisswerken. Zugleich der erste mit Faseroptiken zur Beleuchtung der Sternmasken. Der Starball, zusammen mit den beiden separaten Projektoren für Sonne und Mond, ist der Vorläufer für die nachfolgende Serie von Großplanetarien der Baureihen UNIVERSARIUM Modell VIII und Modell IX. Die Faseroptik-Technologie ermöglicht eine Vervielfachung der Helligkeit der Sterne bei deutlicher Reduzierung der Lampenleistung. Die Technologie wird aktuell in allen Planetariumsprojektoren von ZEISS eingesetzt.
Installationen:
- Vantaa, Finnland (1989)
ZEISS Planetariumssysteme von 1991 bis heute
Mit der Wiedervereinigung der beiden ZEISS Firmen in Ost (Jena) und West (Oberkochen) im Jahre 1991 ist die Entscheidung einhergegangen, die ZEISS Planetarien in Jena zu entwickeln und zu fertigen.
ZEISS Ost und West vereint Modell VII für das Forum der Technik
Zum ehemaligen "Forum der Technik" am Deutschen Museum in München gehörten Tagungsräume, Programmkinos, ein Café, ein IMAX-Kino und auch eines der größten Planetarien des Landes. 1993 eingeweiht, zählte es zweifelsohne zu den modernsten Planetarien der Welt. Die 20-m-Kuppel beherbergte eine computergesteuerte 3D-Laseranlage, zahlreiche Dia-, Effekt- und Videoprojektoren und bot 12.000-Watt-Sound. Herzstück war jedoch der Sternprojektor, der einzige Planetariumsprojektor, der von ZEISS in Oberkochen entwickelt wurde, aber auch Komponenten von ZEISS in Jena enthielt. Jena steuerte die Faseroptiken für die Sternprojektion bei. Ein einzigartiger Projektor, der bis zur Schließung des Forums der Technik 2005 unermüdlich seinen Dienst tat.
Ein neues Kleinplanetarium mit Computersteuerung
Das Kleinplanetarium der dritten Baureihe SKYMASTER ZKP 3 beruhte auf dem Grundaufbau des überaus erfolgreichen ZKP 2. Die Erhöhung der Lichtausbeute erweiterte den Durchmesserbereich für das ZEISS Kleinplanetarium auf 11 m Durchmesser. Der Projektor war modular aufgebaut, der Kunde konnte über den Ausrüstungsumfang selbst entscheiden. Der Projektor brachte eine Vielzahl verbesserter mechanischer Eigenschaften mit und bot neue Projektionen: separat darstellbare Sternbildfiguren des Nord- und Südhimmels und des Tierkreises, Linienprojektoren mit optischer Abbildung, eine Windrose und eine drehbare Landkarte. PC-gestützt gestattete der Projektor alle Bedienmodi von Live bis Vollautomatisch.
SKYMASTER ZKP 3 erhielt mehrere Steuerungs-Upgrades, 2004 die Version ZKP 3/B und 2012 die Version ZKP 3/C. Die Upgrades beinhalteten immer die neueste Hard- und Software für die Ansteuerung und Bedienung.
Installationen:
- 50 Projektoren in aller Welt
UNIVERSARIUM Modell VIII – Projektor der Spitzenklasse
UNIVERSARIUM ist bis heute das leistungsfähigste Planetariumssystem von ZEISS. Es ist für große Kuppeln bis 50 m Durchmesser konzipiert. Der Projektor spiegelt die Himmelserscheinungen naturgetreu und präzise wider. Der Sternhimmel mit 9100 Sternen wird mit Faseroptik-Projektionssystemen abgebildet. Sie sorgen für die Brillanz der Sterne: hohe Helligkeit, gekoppelt mit kleinen Durchmessern. Zwei Sonderprojektoren bilden die hellsten Sterne Sirius und Canopus ab. Veränderliche Sterne sind mit ihren Hauptvertretern Delta Cephei, Algol und Mira präsent.
Die Projektoren für die Körper des Sonnensystems sind getrennt vom Starball.
Die Koordinierung der astronomischen Bewegungen erfolgt durch Software.
Zwei Achsen dienen der räumlichen Orientierung, die dritte Achse berücksichtigt die Bilddrehung. Zoomoptiken erlauben die Vergrößerung der dargestellten Objekte bei gleichbleibender Helligkeit.
Die Steuerung basiert auf mehreren Mikrorechnern. Sämtliche Funktionen sind interaktiv steuerbar. Die Bedienung bleibt dabei einfach. Sämtliche Bedienarten und Funktionen sind durch simple Mausklicks verfügbar.
Installationen:
- Jena (1996)
- Valencia (1998)
- Jakarta (1998)
- Rio de Janeiro (1998)
- Münster (1998)
- Oakland (2000)
- Sao Paulo (2005)
Neukonstruiertes Mittelplanetarium STARMASTER
STARMASTER basiert auf einer völlig neuen Entwicklung. Das astronomische Projektionssystem für mittlere Kuppelgrößen vereint erstmals die Vorteile der klassischen Hantelbauweise mit denen des Starball-Designs. Eine kompakte Kugel enthält alle Projektoren mit Ausnahme der für die Planeten. Die Planetenprojektoren stehen separat und sind unabhängig voneinander steuerbar, während sich die Projektoren für Sonne und Mond direkt auf dem zentralen Starball befinden. Dank motorischer Blendensteuerung ist die Aufstellung in geneigten Kuppeln möglich.
Das Steuersystem basiert auf dem des großen Bruders, dem ZEISS UNIVERSARIUM. Damit ist der gesamte Bedienkomfort, die Integration in ein komplexes Ensemble an audiovisueller, multimedialer Technik und die Synchronisation und Kommunikation mit weiteren Planetariumsanlagen auf dem gleichen Top-Niveau wie für Großplanetarien.
Installationen:
- 19 Projektoren in Europa, Asien, Nord- und Südamerika und Afrika.
UNIVERSARIUM Modell IX – Das modernste Großplanetarium
Das Projektionssystem UNIVERSARIUM Modell IX für Kuppeln von 18 m bis 50 m Durchmesser basiert auf dem Konzept des Modells VIII und bietet zusätzliche Merkmale und Funktionen. Die Milchstraße ist verfeinert. Eine neue Technologie für die Darstellung der Gasnebel, Galaxien und Sternhaufen vervollkommnet die Simulation des Nachthimmels. Ein neuer Projektor, drehbar auf dem Starball angeordnet, projiziert Himmelsäquator und Ekliptik zum Aufzeigen der Präzessionsdrehung der Erde. Hinzugekommen sind Projektoren zur Verdeutlichung galaktischer Koordinaten, für die Darstellung des Nautischen Dreiecks, für das Dämmerungslicht und zur Simulation des Mondscheins. Die Darstellung der Planeten und Planetenmonde ist variabel.
Die Umstellung der Betriebssoftware auf Workstation-Basis verhilft dem Modell IX zu hoher Zuverlässigkeit und ermöglicht Ferndiagnosen und den Programmaustausch über das Internet. ZEISS bietet für ältere Geräte Hardware- und Software-Updates an, was die weitere Betriebssicherheit gewährt.
Seit 2015 können die Metalldampflampen für die Fixstern- und Planetenprojektionen gegen moderne effiziente LED-Lichtquellen ausgetauscht werden. Das verbessert noch einmal die Leuchtkraft des Sternhimmels und ist energiesparend.
Installationen:
- Amerika: New York, Saint Louis, Los Angeles
- Europa: Bochum, Stuttgart, Wien, Mannheim, Hamburg, Lissabon, Moskau, Berlin, Heilbronn
- Asien: Peking, Nagoya
ZULIP (ZEISS UNIVERSAL LASER IMAGE PROJECTOR)
ZULIP war ein um zwei Achsen drehbarer und mit einem Zoom-Objektiv ausgestatteter Laser-Videoprojektor. Grundlage bildete die Laser-Display-Technologie, mit der ein gescannter Laserstrahl ein vollständiges Bild zeichnet. ZULIP erzeugte ein in jeder Entfernung scharfes Bild. Die Bildqualität lebte vom enormen Kontrast und der sehr hohen Farbsättigung des Laserlichts.
Da die Laser-Display-Technologie relativ hohe Servicekosten verursachte, wurde diese Technik nicht weiterentwickelt.
Installationen:
- Wien (2001)
- Hamburg (2003)
- München (2003 temporär)
ADLIP (ZEISS ALLDOME LASER IMAGE PROJECTION)
Das ADLIP-System nutzte die Laser-Display-Technologie für die Fulldome-Projektion. Mit sechs Projektoren erzeugte das System ein Ganzkuppelbild mit sehr hoher Brillanz und Farbigkeit.
Da die Laser-Display-Technologie relativ hohe Service-Kosten verursachte, wurde diese Technik nicht weiterentwickelt.
Installationen:
- Johannesburg (2002 - temporär)
- Peking (2004)
- Jena (2006)
ZEISS SKYMASTER ZKP 4 und ZKP 4 LED
SKYMASTER ZKP 4 ist konzipiert für Kuppeln mit ebenem Horizont im Bereich von 6 m und 15 m Durchmesser und vereint die fortschrittlichsten Technologien für brillante Projektionen mit modernsten digitalen Lösungen. Für die Bewegungssteuerung von Sonne, Mond und Planeten gibt es keine Zahnräder mehr. Sie erfolgt mit digital angetriebenen Achsen und Softwaresteuerung.
Der 2005 erstmals installierte Planetariumsprojektor besitzt eine vorzügliche mechanische und optische Präzision. Hochentwickelte Projektionssysteme mit Faseroptiken bilden die Grundlage für die beste Sternhimmelprojektion, die es je im Kleinplanetarium gab.
Mit dem Einsatz von Power-LEDs als Lichtquelle ist der Sternhimmel seit 2011 noch brillanter als je zuvor. Ältere Projektoren können mit einem LED-Upgrade auf den neuesten Stand gebracht werden.
Installationen:
- 50+ Installationen in Nord- und Südamerika, Asien und Europa
ZEISS SPACEGATE Fulldome-Systeme für kleine Kuppeln
SPACEGATE war ein mehrkanaliges, digitales Projektionssystem für Kuppeln von 6 m bis 15 m Durchmesser, erstmals 2005 vorgestellt. Die Projektion erfolgte aus der Mitte der Kuppel. SPACEGATE stand in zwei Varianten zur Verfügung: DUO – die zweikanalige Projektion für kleine Kuppeln und QUINTO – fünf Kanäle für die größeren oder anspruchsvolleren Installationen.
ZEISS baut Kernkomponenten für digitale Projektoren seit 1997. Solche sind in der SPACEGATE Eigenentwicklung verwendet worden. Von ZEISS eigens entwickelte DIGIGON Objektive sorgten für außerordentlich hohe Bildschärfe und gleichmäßige Ausleuchtung.
Natürlich bringt es dem Nutzer Vorteile, sich im Servicefall direkt an den Projektorhersteller wenden zu können, statt auf einen Zwischenhändler angewiesen zu sein.
Installationen 2006-2016:
- 30 Installationen in Nord- und Südamerika, Asien und Europa
TWIN – Digitalprojektor in Kooperation mit Sky-Skan
TWIN war ein zweikanaliges digitales Projektionssystem für kleine mobile oder feste Kuppeln bis zu 10 m Durchmesser. Mit seinen zwei DIGIGON Objektiven erzeugte er ein helles und überaus scharfes Bild.
Das System war eine Gemeinschaftsentwicklung von ZEISS und Sky-Skan. Sky-Skan stellte sowohl die Rechner und die Daten zur Verfügung und hatte die Vetriebsverantwortung für das Gesamtsystem.
Installationen 2005-2007:
- 10 Installationen in Nordamerika, Asien und Europa
ZEISS 4DOME & ZEISS SPACEGATE Nova
Seit 2007 konfiguriert und liefert ZEISS auch Fulldome-Systeme mit marktgängigen digitalen Projektoren mehrerer Anbieter. ZEISS integriert teilweise eigene Objektive und verwendet stets eigene Blendenlösungen zur Optimierung der Projektionsqualität. Die Auswahl der Projektoren und die Konfiguration des jeweiligen Systems erfolgt immer nach kundenspezifischen Anforderungen. Das Spektrum der Projektionslösungen reicht von Single-Lens-Systemen (Fischaugenprojektion) bis zur 8k+ Stereo-Projektion. Die Projektorauswahl und -konfiguration berücksichtigt Kontrast- und Helligkeitsanforderungen, Servicebarkeit und orientiert sich an dem verfügbaren Budget des Kunden.
Einfluss auf die Qualität des Fulldome-Systems üben neben Projektoren und Objektiven auch die verwendete Hard- und Software aus. Auch hier stützt sich ZEISS auf professionelle Anbieter und eigene Lösungen.
Kooperationspartner:
- BARCO
- CHRISTIE
- DELL
- JVC
- NAVITAR
- SONY
- u.a.
ZEISS VELVET Digitalprojektor: Erster Projektor mit absolutem Schwarz im Bild
Die Vorstellung des VELVET Projektors zur IPS Konferenz 2008 in Chicago war eine kleine Sensation. Mit VELVET bietet ZEISS die erste Videoprojektion der Welt mit einem absolut schwarzen Hintergrund. VELVET ist eine Eigenentwicklung von ZEISS und besticht nicht nur durch sein enormes Kontrastverhältnis von 2.500.000 : 1, sondern auch durch seine herausragende Abbildungsqualität dank der speziell für die Kuppelprojektion entworfenen ZEISS DIGIGON Objektive.
ZEISS entwickelte den VELVET Projektor vorrangig für die Fulldome-Projektion in Planetarien. Die Videoprojektion kann den optischen Sternhimmel überlagern, ohne dessen Brillanz zu zerstören.
Der legendäre Projektor wurde 2015 durch den Ersatz der Halogenlampen mit LED-Lichtquellen entscheidend verbessert. In der LED-Version bietet er noch mehr Farben, höhere Schärfe und mehr Details im Bild. Er spart zudem Servicezeit und minimiert die Betriebskosten.
Installationen:
- ca. 250 Projektoren in Nord- und Südamerika, Asien und Europa
ZEISS ASTERION Sternprojektor Eine neue Generation für Hybridplanetarien
ASTERION ist als opto-mechanischer Planetariumsprojektor konzipiert, der als Hybridkomponente im Zusammenspiel mit einem digitalen Fulldome-Projektionssystem mit sehr hellen und punktförmigen Sternen brilliert. ASTERION ist besonders kompakt und formschön, damit platzsparend und der Projektor verdeckt nicht die Sicht auf die Kuppel. LED-Lichtquellen und Faseroptiken bieten außerordentliche Energieeffizienz. ASTERION passt hervorragend in Kuppeln von 8 m bis 12 m Durchmesser, ASTERION Premium ist für größere Kuppeln bis 18 m Durchmesser der ideale Projektor.
Spezielle Projektoren für Sonne, Mond und Planeten sind optional für die kleineren Systeme, mit ASTERION Premium im Standard-Paket enthalten.
Installationen:
- Potsdam
- Seoul
- München
- Südamerika