ZEISS übernimmt Aachener Hightech-Unternehmen
Zum 1. Februar 2024 wird der Aachener Standort von Philips Engineering Solutions (PES) Teil der ZEISS Halbleitersparte Semiconductor Manufacturing Technology (SMT). Das Unternehmen ist auf Betriebsmittel- und Sondermaschinenbau spezialisiert.
- ZEISS SMT erweitert die Produktions- und Forschungskapazitäten für die weltweit hohe Nachfrage nach Equipment zur Halbleiterfertigung.
- Philips Engineering Solutions Aachen wird in die Halbleitersparte von ZEISS integriert.
- Rund 40 Mitarbeitende werden übernommen, perspektivisch sollen am neuen Standort mehr als 100 Mitarbeitende arbeiten.
Megatrends wie künstliche Intelligenz, Autonomes Fahren oder Industrie 4.0 erfordern immer kleinere, effizientere und vor allem leistungsfähigere Mikrochips. Ein Schlüsselfaktor für die moderne Produktion integrierter Schaltkreise sind immer noch präzisere optische Systeme für die sogenannten Wafer-Scanner, die Maschinen zur Fertigung von Mikroprozessoren. Mehr als 80 Prozent aller Mikrochips weltweit werden mit den optischen Systemen von ZEISS hergestellt, Tendenz steigend. „Wir möchten die Digitalisierung aktiv mitgestalten und die Halbleiterindustrie zu neuen Technologiesprüngen befähigen“, sagt Andreas Pecher, Mitglied im ZEISS Vorstand und President & Chief Executive Officer der Sparte SMT. „Mit der Übernahme von Philips Engineering Solutions (PES) Aachen erweitern wir unsere Kapazitäten im Bereich Forschung und Entwicklung. Zudem ist Aachen für uns ein attraktiver und strategisch wichtiger Standort.“
Leidenschaft für Präzision verbindet
Beide Unternehmen pflegen seit Jahren eine intensive Zusammenarbeit. „Wir sind vertraut miteinander und schätzen gegenseitig die individuellen Kompetenzen“, sagt Dr. Hans-Michael Solowan. Der promovierte Physiker wird den Standort Aachen leiten und dort den Personalaufbau begleiten. Bewährt hat sich PES vor allem als Zulieferer für den Bereich optische Messtechnik in der Halbleiterfertigung. „Bei der Fertigung von Mikrochips geht es um Präzision im Nanometerbereich. Jede Messmaschine im Produktionskreislauf muss daher äußerst exakt arbeiten“, so Solowan. „Mit PES hatten wir in den vergangenen Jahren einen sehr versierten und zuverlässigen Lieferanten, mit dem wir gemeinsam die Grenzen des technisch Machbaren weiter verschieben konnten. Das gemeinsame Verständnis für Präzision und Innovation verbindet uns. Deshalb ist es nur der nächste logische Schritt, dass PES in Aachen ein neuer Standort für ZEISS SMT wird und damit das Fundament für weiteres Wachstum in der Region bildet“, resümiert Solowan.
Strategisch wichtiger Standort in einer Hochtechnologie-Region
Bei PES in Aachen arbeiten aktuell rund 40 Mitarbeitende, die von ZEISS ein Übernahmeangebot erhalten haben. „Perspektivisch planen wir mit mehr als 100 Mitarbeitenden an unserem neuen Standort“, sagt Solowan. Bei der Suche nach Fachkräften soll auch die Nähe zu den Hochschulen und Universitäten helfen, mit denen ZEISS bereits kooperiert. Weitere Lieferanten und Partner befinden sich ebenfalls in der Nähe. Dazu gehört auch der strategische Partner von ZEISS: der Hersteller von Mikrochip-Lithographie-Maschinen ASML im rund 100 Kilometer entfernten Veldhoven, Niederlande.
Teil der weltweiten Wachstumsstrategie von ZEISS SMT
ZEISS SMT hält an ihrer langfristigen Wachstumsstrategie fest. „Die Technologieregion Aachen bietet uns Raum für frische Ideen und wachsende Teams“, sagt Andreas Pecher. Denn die Halbleitertechnik-Sparte wächst an allen Standorten weltweit. „Die Nachfrage nach unseren Technologien ist hoch, darum investieren wir in Menschen, Maschinen und Infrastruktur, um weiterhin der verlässliche Partner für die Halbleiterindustrie zu sein“, so Pecher. Über den Kaufpreis haben beide Unternehmen Stillschweigen vereinbart.