Karriere machen muss nicht immer Personal- und Budgetverantwortung bedeuten: Dirk Ehm ist bei ZEISS SMT Mitglied der Fachlaufbahn – und übernimmt die fachliche Führung von Mitarbeitenden und innerhalb von Projekten.
Von Leidenschaft und Motivation
Schwimmen, Radfahren und Laufen: Aus diesen Ausdauersportarten besteht ein Triathlon. Mit 19 Jahren habe ich den ersten absolviert – und bin seitdem von der Sportart begeistert. Mir geht es dabei gar nicht um Bestzeiten und Rekorde, sondern um meine ganz persönliche Leistung, darum, meine eigenen Grenzen immer wieder etwas weiter zu verschieben – und natürlich das großartige Gefühl beim Zieleinlauf.
Vom Triathlon zur Fachlaufbahn bei ZEISS
Forschen, Weiterentwickeln, Probleme lösen: Das beschreibt meine zweite Leidenschaft – die Begeisterung für Technologien. Nach der Promotion über die elektronische Struktur von gamma-artigen Cer-Verbindungen an der Universität des Saarlandes, kam ich 2002 als wissenschaftlicher Mitarbeiter zur Sparte Semiconductor Manufacturing Technology (SMT) von ZEISS. Schon während der Doktorarbeit hatte ich den Wunsch, später in der angewandten Forschung in einem Industrieunternehmen zu arbeiten. Im damals noch recht überschaubaren Projekt zur EUV-Technologie begann dann meine ZEISS Karriere. Unserem kleinen Team war damals noch nicht klar, wie lange der Weg ins Ziel „Serienreife“ sein wird – und ob wir es überhaupt jemals erreichen werden. Doch sowohl zahlreiche Entwicklerinnen und Entwickler als auch ZEISS bewiesen Ausdauer und Motivation, die 2020 mit dem Deutschen Zukunftspreis für die EUV-Technologie belohnt wurden.
Von der Karriere als Fachexperte
Zurück zum Anfang meiner beruflichen Laufbahn: Fragt man Berufseinsteigerinnen und -einsteiger nach ihren Karriereplänen, dann bedeutet das für viele, Personal-, Projekt- und Budgetverantwortung zu übernehmen. Bei ZEISS brauchen wir aber, neben ausgezeichneten Führungskräften, Projektmanagerinnen und -managern und Controllern, auch Naturwissenschaftlerinnen und Ingenieure, Verfahrenstechnikerinnen, Softwareentwickler, Spezialistinnen für Automatisierungstechnik und Elektrotechnik, Fachkräfte für Feinmechanik und Produktion sowie für Forschung und Entwicklung. Also eine ganze Menge Fachwissen. Deswegen gibt es die sogenannte Fachlaufbahn, auch Expert Ladder genannt, bei der die fachliche Führung und der fachliche Austausch im Vordergrund stehen. Ein Programm, das es in dieser Form nur selten in Unternehmen gibt. Führungskräfte können geeignete Personen anhand eines Kriterienkatalogs dafür vorschlagen. Im Lauf des Programms erreichen die Teilnehmenden unterschiedliche Stufen. Ich habe selbst 2008 als „Senior Scientist“ in der Fachlaufbahn begonnen. Mittlerweile unterstütze ich Kolleginnen und Kollegen als „Senior Principal“. Mit der Fachlaufbahn konnte ich mir meinen Wunsch nach einer Karriere mit einem Forschungsschwerpunkt erfüllen.
Von Detailtiefe und -liebe
Schon als Berufsanfänger bei ZEISS SMT habe ich erlebt, wie viel Wert wir auf absolute Präzision legen. Bei uns kommt es auf jeden Nanometer, ja sogar Pikometer an. Wir brennen für Detailtiefe und -liebe. Und so ist auch die Fachlaufbahn kein Förderprogramm „von der Stange“. Um die Grenzen des technologisch Machbaren jeden Tag ein Stück weiter zu verschieben, brauchen wir Spezialwissen im Pikometerbereich genauso, wie den Überblick über das große Ganze. Deswegen fördern wir die Menschen in der Fachlaufbahn individuell, bauen ihre Fachexpertise aus und entwickeln sie persönlich weiter: durch Kooperationen mit Forschungseinrichtungen, die Teilnahme an Konferenzen und den interdisziplinären Austausch bei ZEISS.
Vom lebenslangen Lernen
Heute gehöre ich als „Senior Principal“ schon zu den „alten Hasen“ und zu denen, die mit ihrer Erfahrung insbesondere den jüngeren Kolleginnen und Kollegen mit Rat und Tat zur Seite stehen. Fachlich, aber auch mal ganz menschlich mit mutmachenden Worten. Erfahrungsaustausch ist dabei nie eine Einbahnstraße. Auch wenn der Satz „Man lernt nie aus!“ vielleicht abgedroschen klingt: In unserer Arbeit ist es definitiv so. Wir arbeiten immer an der Grenze des technisch Machbaren mit dem Ziel, diese Grenzen zu verschieben. Wer da nicht neugierig, wissenshungrig und im positiven Sinne ungeduldig bleibt, wird nicht ins Ziel einlaufen.
Auch wenn der Satz „Man lernt nie aus!“ vielleicht abgedroschen klingt: In unserer Arbeit ist es definitiv so.
Von einer lernenden Organisation
Aktuell arbeiten bei uns mehr als 6.000 kluge Köpfe; fast ein Drittel davon allein in der Entwicklung. Ich bin immer wieder fasziniert, wie viel Wissen und Expertise sich bei ZEISS SMT versammelt. Es hilft uns sehr, dass die Mitglieder der Fachlaufbahn bestimmten Fachbereichen zugeordnet sind: So können wir diese Fachexpertise auch dann abrufen, wenn es darum geht, neue, schlagkräftige Teams aufzubauen. Durch den regelmäßigen Austausch behalten wir den Überblick über das Wissen in den Köpfen der vielen Mitarbeitenden – und lernen selbst immer wieder dazu.
Von Fordern und Fördern
Wenn ich meine berufliche Laufbahn als Marathon betrachte, habe ich nun mit Anfang 50 rund zwei Drittel der Wegstrecke absolviert. Dank der Fachlaufbahn wurde ich immer gefordert und gefördert – und konnte mich auf meine fachliche und persönliche Weiterentwicklung konzentrieren. In meinem eigenen Tempo, mit meinen eigenen Etappenzielen. Ich lerne immer noch jeden Tag dazu, gebe mein Wissen gerne weiter – und freue mich auf die weitere Wegstrecke mit und bei ZEISS SMT.