Überanstrengte, müde und brennende Augen
Was sind die Ursachen und was können wir dagegen tun?
Heutzutage starren wir alle ständig auf Smartphones, Computerbildschirme und andere digitale Geräte. Nach einem langen Tag sind unsere Augen so müde und überanstrengt, dass es uns schwerfällt unseren Alltag zu bewältigen. Hier erfahren Sie, was Sehstress verursacht und wie Sie Ihre Augen schützen können.
Was ist Sehstress?
Unter Sehstress versteht man die Ermüdung der Augen, die hauptsächlich durch Überanstrengung verursacht wird. Nachdem Sie längere Zeit gelesen haben, am Bildschirm gearbeitet haben oder mit dem Auto gefahren sind, spüren Sie vielleicht Symptome von Sehstress, wie zum Beispiel:
- Schmerzende Augen
- Brennende Augen
- Sehr trockene oder gar tränende Augen
- Lichtempfindlichkeit
- Müdigkeit
- Nacken-, Rücken- und Schulterschmerzen (haltungsbedingte Schmerzen)
- Kopfschmerzen
- Verschwommenes Sehen
- Doppeltsehen
- Augenzucken
- Rote und juckende Augen
Was verursacht Sehstress?
Sehstress ist unangenehm und kann Ihre Arbeit und Ihren Alltag beeinträchtigen. Zum Glück gibt es Möglichkeiten, wie Sie die Beschwerden und Symptome lindern können.
Unser Sehverhalten hat sich verändert
Unser Sehverhalten hat sich in den letzten Jahren enorm verändert. Studien haben gezeigt, dass wir im Durchschnitt mehrere Stunden täglich1 auf Smartphones oder Tablets schauen – häufig auch, während wir unterwegs sind! Das Checken von Nachrichten und Mails, während wir pendeln oder laufen, ist Teil unseres täglichen Lebens geworden.
Wenn Sie Ihr Smartphone verwenden, ist Ihr Blick häufiger nach unten gerichtet.2 Ihre Augen müssen mehr leisten, sich immer wieder auf neue Distanzen einstellen, wenn Ihr Blick rasch und häufig zwischen Bildschirm und Umgebung wechselt – damit Sie nichts übersehen, wenn Sie zum Beispiel zu Fuß unterwegs sind.
Außerdem sind Sie einem anderen Lichtspektrum ausgesetzt als früher. Moderne digitale Displays strahlen viel blaues Licht ab. Unser Körper braucht zwar eine bestimmte Menge an blauem Licht, um den Schlaf-Wach-Rhythmus zu steuern, ein Übermaß an blauem Licht kann aber ungesund sein und müde Augen verursachen.
Unser vernetzter Lebensstil kann Sehstress oder überanstrengte Augen zur Folge haben. Dadurch kann man sich unwohl fühlen und man wünscht sich Entspannung für die Augen.
Digitaler Sehstress bei Erwachsenen und Kindern
Laut der American Optometric Association ist Sehstress bei Erwachenen eine direkte Folge der intensiven Nutzung digitaler Geräte und darüber hinaus die häufigste Ursache dafür. Loremipsum Die dabei enstehenden Sehprobleme werden unter dem Begriff digitaler Sehstress oder Büro-Augen-Syndrom zusammengefasst.
Nicht nur Erwachsene leiden an digitalem Sehstress. Auch bei Kindern nimmt Myopie oder Kurzsichtigkeit mit alarmierender Geschwindigkeit zu. In asiatischen Städten sind 90 % der unter 20-Jährigen von Kurzsichtigkeit betroffen. 3
Obwohl Faktoren wie Lebensstil und Umwelt mit Kurzsichtigkeit bei Kindern in Zusammenhang stehen (Genetik, Urbanisierung, Mangel an natürlichem Licht, höheres Bildungsniveau), darf die Rolle der Digitalisierung nicht unterschätzt werden. Kinder sind heutzutage Digital Natives. Sie werden mit Smartphones und Computern groß. Durch diese häufige Nutzung kann die Entwicklung ihres Sehvermögens beeinträchtigen werden.
Andere Ursachen für Sehstress
- Lesen ohne Entspannungspausen für die Augen
- Helles Licht oder Blendung am Arbeitsplatz oder über lange Zeit hellem Licht ausgesetzt sein
- Arbeiten oder lesen in schlecht beleuchteten oder dunklen Umgebungen
- Stress und Schlafmangel
- Lange Strecken fahren, ohne eine Pause einzulegen
- Sehprobleme, aufgrund von falschen Brillenglaswerten
- Chronisch trockene Augen
- Veraltete Korrektionsbrillengläser
Tipps gegen Sehstress
Lassen Sie sich von Ihrem Augenoptiker eine Brille anpassen, die für Ihren digitalen und mobilen Lebensstil geeignet ist. Sehstress kann auch ein Anzeichen einer vorhandenen Augenerkrankung oder Sehstörung sein, die diagnostiziert und behandelt werden muss. Es gibt ein paar Tipps, womit man Schmerzen lindern oder gar vermeiden kann. Zuerst sollten Sie jedoch einen Augenarzt aufsuchen, um abzuklären, wodurch die Beschwerden verursacht werden.
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Gehen Sie regelmäßig zu Ihrem Augenoptiker. Wenn Sie verschwommen sehen oder unter müden Augen leiden, ist es Zeit, einen neuen Termin zu vereinbaren.
Ihr Augenoptiker wird nicht nur einen gründlichen Sehcheck durchführen, sondern Ihnen auch eine Reihe von Fragen stellen, um mehr über Ihr Sehverhalten zu erfahren. Beantworten Sie die Fragen präzise und so ausführlich wie möglich. Denken Sie daran spezifische Details zu erwähnen, wie zum Beispiel, ob Sie öfter am Tablet oder am PC arbeiten oder auch wie häufig Sie am Steuer sitzen.
Je mehr Informationen Ihr Augenoptiker über Ihren Alltag hat, umso besser können die für Sie passenden Brillengläser gefunden werden.
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Manchmal ist man so in die Arbeit vertieft, dass man vergisst Pausen einzulegen. Denken Sie daran, dass Sie gut ausgeruht und ohne müde Augen produktiver sind. Versuchen Sie zumindest einmal pro Stunde von Ihrem Arbeitsplatz aufzustehen. Nehmen Sie sich 5 bis 10 Minuten Zeit und laufen Sie ein wenig herum oder machen Sie ein paar Lockerungsübungen.
Genauso wie Ihr Körper Bewegung braucht, profitieren Ihre Augen von regelmäßigen Übungen. Mit der 20-20-20-Regel können Sie Ihren Augen eine Pause und Entspannung gönnen. Es ist ganz einfach: Schauen Sie alle 20 Minuten vom Bildschirm weg und richten Sie Ihren Blick 20 Sekunden lang auf etwas in 20 Metern Entfernung.
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Wenn wir am Computer arbeiten oder auf das Smartphone schauen, blinzeln wir seltener und schließen unsere Augenlider dabei nicht ganz. Durch den Lidschlag oder das Blinzeln werden die Augen vor Austrocknung und Reizung geschützt. Denken Sie bei Ihren regelmäßigen Pausen daran, lange und ausgiebige Lidschläge zu machen.
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Fragen Sie Ihren Augenarzt oder Augenoptiker nach „künstlichen Tränen“. Zusammen mit dem Tränenfilm bilden diese Augentropfen einen Schutz- und Gleitfilm an der Augenoberfläche, der das Verdunsten von Feuchtigkeit verhindert.
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Kinder im Wachstum, deren Augen noch nicht voll entwickelt sind, sollten digitale Geräte nicht zu lange verwenden. Für Ihre Kinder ist es noch wichtiger als für Sie, dass sie regelmäßige Bildschirmpausen einlegen und nur gewisse Zeit am Bildschirm verbringen!
Stellen Sie sicher, dass Ihr Kind nach einem langen Schultag ausreichend Zeit im Freien verbringt. Körperliche Bewegung beim Spielen ist besonders wichtig für die Gesundheit und die Entwicklung von Kindern – und fördert die Gesundheit ihrer Augen. Studien haben gezeigt, dass Kinder, die mehr Zeit im Freien verbringen, weniger gefährdet sind, kurzsichtig zu werden.3 Wenn Ihre Kinder draußen spielen, schützen Sie ihre Haut mit Sonnencreme und ihre Augen mit Brillen mit UV-Schutz.
Wenn Ihr Kind ein anspruchsvolles Schulprogramm zu bewältigen hat, sollten Sie mit Ihrem Augenoptiker über Brillengläser sprechen, die helfen Sehstress zu vermeiden.
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Wie bereits erwähnt, strahlen alle digitalen Geräte eine Form blauen Lichts ab. Wenn die Augen einer bestimmten Intensität und einem bestimmten Wellenlängenbereich aus blauem Licht ausgesetzt sind, setzt der Körper weniger Melatonin (Schlafhormon) frei. Das bedeutet, Sie bleiben länger wach und bekommen weniger Schlaf.
Schlaf trägt wesentlich zur Linderung von Sehstress bei. Meiden Sie daher vor dem Schlafengehen blaues Licht oder tragen Sie eine Brille mit einer speziellen Brillenglasveredelung mit Blaulichtfilter , wenn Sie sich vor dem Einschlafen noch mit Lesen am Smartphone oder Tablet entspannen möchten.
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Unsere Augen lieben Gemüse! Essen Sie viel grünes Gemüse, wie zum Beispiel Brokkoli, Spinat und Grünkohl - und natürlich Karotten.
Außerdem ist es wichtig, viel zu trinken. Besonders, wenn Sie unter trockenen Augen leiden. Achten Sie auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr, damit Ihre Augen genügend Feuchtigkeit bekommen.
Beenden Sie Ihren Tag mit einer guten Nachtruhe, damit sich auch Ihre Augen erholen können.
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Egal, ob Sie es im Winter schön warm haben wollen oder im Sommer eine Abkühlung brauchen, Heizungen oder Klimaanlagen trocknen die Luft in Innenräumen aus. Gehen Sie deshalb hin und wieder ins Freie, um frische Luft zu tanken oder schalten Sie den Temperaturregler aus und öffnen ein Fenster.
Im Winter können Sie in geheizten Räumen Schüsseln mit Wasser aufstellen, um für zusätzliche Befeuchtung zu sorgen. Außerdem können Luftbefeuchter hilfreich sein – einfach einschalten, wenn die Raumluft zu trocken ist. Denken Sie daran, viel Wasser zu trinken – selbst wenn es draußen kalt ist!
Probieren Sie aus, was für Sie am besten funktioniert und halten Sie sich konsequent daran – für die Gesundheit Ihrer Augen.
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Natürlich können Sie schnell mal den Laptop aufklappen und rasch eine E-Mail auf dem Sofa vor dem Fernseher beantworten. Schnell beantwortet man nicht nur eine, sondern zehn E-Mails und ehe man sich versieht, verbringt man viele Stunden in unbequemer Haltung am Laptop. Dies kann zu haltungsbedingten Schmerzen und zu Sehstress führen.
Um die Augen bei der Bildschirmarbeit zusätzlich zu schützen, ist es wichtig darauf zu achten, wo und wie man arbeitet. Am Arbeitsplatz oder im Home-Office sollten Sie einen festen Platz zum Arbeiten haben, den Sie nach Ihren eigenen Bedürfnissen gestalten können. Falls möglich, schließen Sie Ihren Laptop an einen größeren Bildschirm an und justieren diesen in Augenhöhe. Als Faustregel gilt: Platzieren Sie den Bildschirm auf dem Schreibtisch so weit von Ihnen entfernt, dass Sie noch deutlich sehen können. Sie sollten sich nicht nach vorne beugen müssen.
Um ergonomisch zu sitzen, passen Sie die Stuhlhöhe, die Neigung der Rückenlehne, sowie die Armlehnen so an, dass Ihre Füße fest auf dem Boden stehen und Ihre Arme beim Tippen leicht auf dem Schreibtisch aufliegen. Wenn nötig, setzen Sie sich auf ein Kissen, um an Höhe zu gewinnen oder stützen Sie Ihren Rücken ab, um die Lendenwirbelsäule zu stützen.
Passen Sie die Bildschirmhelligkeit, Schriftgröße und Farbtemperatur so an, dass es für Ihre Augen angenehm ist. Die meisten Laptops und PCs sind mit einem Blaulichtfilter ausgestattet, den Sie zeitgesteuert einsetzen können, um Ihre Augen abends und nachts zusätzlich zu schützen. Falls Ihr Smartphone oder Tablet diese Funktion nicht besitzt, können Sie sich eine App herunterladen, um die Belastung durch blaues Licht zu steuern. Damit können Sie zwar die Zeit verkürzen, der Sie blauem Licht ausgesetzt sind, dennoch sollten Sie versuchen Ihre Bildschirmzeit insgesamt zu verringern oder mit Ihrem Augenoptiker über Brillengläser mit Blaulichtfilter zu sprechen.
So kann eine Brille helfen
Es gibt Brillengläser, die helfen können Sehstress zu reduzieren: Individuelle Brillengläser können optimal an Ihre Sehbedürfnisse angepasst werden.
Die Brillenglas-Technologie ist heute so weit fortgeschritten, dass es Brillengläser gibt, die speziell für einen vernetzten und mobilen Lebensstil entwickelt wurden. Diese Brillengläser wurden so entwickelt, dass sie an Ihre individuellen und altersbedingten Sehbedürfnisse (Veränderungen der Physiologie des Auges mit zunehmendem Alter) angepasst werden können. Selbstverständlich werden diese neuartigen Brillengläser in Ihrer persönlichen Sehstärke hergestellt. Das Ergebnis sind maßgeschneiderte Brillengläser, die an Ihren vernetzten Lebensstil angepasst sind und Ihnen helfen werden digitalen Sehstress zu reduzieren.
Sprechen Sie mit Ihrem Augenoptiker über die optimalen Brillengläser für einen mobilen und vernetzten Lebensstil.
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Eyebizz/ZEISS Studie zu Digital Brillengläsern
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2
Studie zum dynamischen Sehverhalten – Veränderungen des Sehverhaltens durch digitale Geräte. Durchgeführt vom ZEISS Vision Science Lab, einem gemeinsamen Forschungslabor am Forschungsinstitut für Augenheilkunde der Universität Tübingen
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Holden BA, Fricke TR, Wilson DA, Jong M, Naidoo KS, Sankaridurg P, Wong TY, Naduvilath TJ, Resnikoff S, Global Prevalence of Myopia and High Myopia and Temporal Trends from 2000 through 2050, Ophthalmology, May 2016 Volume 123, Issue 5, Pages 1036–1042.
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Rose KA, Morgan IG, Ip J, Kifley A, Huynh S, Smith W, Mitchell P. Outdoor activity reduces the prevalence of myopia in children. Ophthalmology. August 2008; 115(8):1279-85.