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Autofahrergläser – besser sehen bei Nacht, Nebel, Blendung, Nässe und Sonne

16. September 2023

Aktualisiert im Oktober 2024

Autofahren bei Nässe, Nacht und Nebel stellt besondere Anforderungen an die Augen und an das Sehen. Speziell entwickelte Brillengläser können Blendungen und das Sehen im Straßenverkehr aber verbessern und angenehmer machen.

Viele Autounfälle ereignen sich bei Dunkelheit, Dämmerung, Nebel und auf nassen Straßen. Ein häufiger Grund: Autofahrerinnen und Autofahrer fühlen sich durch das Scheinwerferlicht – Fernlicht wie auch Abblendlicht – entgegenkommender Autos gestört und behindert. Der ADAC spricht von einem „erheblichen Sicherheitsrisiko im Straßenverkehr“. In einer aktuellen Untersuchung europäischer Automobilclubs gaben 60 Prozent der Umfrageteilnehmenden an, beim Autofahren in der Dunkelheit oder Dämmerung die Umgebung rund um die blendende Lichtquelle nur noch schwer erkennen zu können (Quelle: ADAC e.V., 2024)

Bereits 2015 hatte ZEISS eine eigene Umfrage erhoben, die ergab, dass knapp 80 Prozent der Autofahrerinnen und Autofahrer sich durch LED- und Xenon-Scheinwerfer entgegenkommender Fahrzeuge geblendet fühlten. Widrige Lichtverhältnisse oder Nachtfahrten stressten und/ oder verunsicherten 71 Prozent.1

Die gute Nachricht: Die richtigen Brillengläser können helfen, bei schwierigen Lichtverhältnissen und schlechter Sicht besser und entspannter zu sehen.

Spezielle Autofahrergläser können die Sicht bei schlechten Sichtverhältnissen verbessern

Regen, Dunkelheit und Nebel können unser Sehen beim Autofahren beeinträchtigen.

Autofahren bei schlechter Sicht: Sehanforderungen im Straßenverkehr

Grundsätzlich gibt es eine Vielzahl von Umständen, die gutes Sehen im Straßenverkehr beeinträchtigen. Dazu zählen:

  • Verminderte Sehfähigkeit: Wer nicht mehr optimal sieht, benötigt beim Autofahren unbedingt eine Sehhilfe. In Deutschland wird die Sehfähigkeit nur für den Erwerb des Führerscheins zwingend getestet. Doch auch später gilt: Der Sicherheit im Straßenverkehr zuliebe mindestens alle zwei Jahre zum Sehtest. Und für Brillen- oder Kontaktlinsentragende ist eine individuell angepasste, optimale und vor allem aktuelle Korrektion der Sehstärke, ob bei Kurz-/ Weit- oder Alterssichtigkeit, das A und O. 
  • Alterssichtigkeit: Vor allem Menschen mit (auch schon beginnender) Alterssichtigkeit, bei der sich das Sehvermögen im Nahbereich verringert, kann das Autofahren zur echten Herausforderung werden. Wer eine Brille trägt, braucht optimalerweise eine Lösung, die auf die verschiedenen Sehdistanzen optimiert ist und möglichst weite Blickfelder ermöglicht.
  • Dunkelheit, Regen und Nebel: Die Sicht ist eingeschränkt, und entgegenkommende Autos und ihre Scheinwerfer blenden zum Teil stark.
  • Nässe und Schnee: Schnee und Regen auf der Straße können vor allem nachts zum Problem werden, wenn das Licht von Straßenlaternen, dem eigenen Auto und entgegenkommenden Fahrzeugen reflektiert wird. Aber auch tagsüber wird das Sonnenlicht der im Herbst und Winter tieferstehenden Sonne auf einer nassen oder schneebedeckten Fahrbahn so stark reflektiert, dass die Straße kaum noch erkennbar ist. Durch die Blendung können mögliche Gefahren nicht mehr so gut ausgemacht werden.
  • Blendung durch die Sonne: Bei starker Sonnenstrahlung reicht der Schutz der Sonnenblende nicht immer aus. Wenn auf Regen Sonne folgt, kann sich die Fahrbahn ein eine gleißende Ebene verwandeln. Diese Blendung und Spiegelung schränken die Sicht zum Teil stark ein.

Speziell für das Autofahren entwickelte Brillengläser zahlen darüber hinaus noch auf weitere Seh-Situationen, die äußerst stören und behindern können.

  • Häufige Blickwechsel in unterschiedlichen Distanzen: Der Blick schweift zwischen Cockpit, Spiegeln und Straße ständig hin und her. Das Sehen durch eine Brille sollte also möglichst in den unterschiedlichen Sehbereichen scharf und nicht verschwommen sein.
  • Künstliches blaues Licht in Autoscheinwerfern: HID-/Xenon- und LED-Scheinwerfer streuen einen größeren Anteil an bläulichem Licht aus. Diese Farbveränderung kann zu psychologischer Blendung führen, bei der der Blick in helles Licht als unangenehm und stressig empfunden wird. Der Schweregrad dieser Beschwerden nimmt mit der Helligkeit der Lichtquellen und deren Einfluss auf das Auge zu und scheint mit der Verschiebung zum blauen Farbspektrum zusammenzuhängen.
Bei Dämmerung und nachts besser sehen mit Autofahrergläsern

Bei Dämmerung und nachts besser sehen mit der Brille zum Autofahren.

Bei Dämmerung und nachts besser sehen mit der Brille zum Autofahren

Es gibt spezielle Autofahrerbrillen mit Sehstärke wie ZEISS DriveSafe. Die von ZEISS entwickelten Autofahrerbrillengläser sind für die genannten Sehanforderungen beim Autofahren konzipiert. Mithilfe einer speziellen Beschichtung reduzieren sie unter anderem Blendungen verursacht durch HID-/ Xenon- und LED-Scheinwerfer und können somit das subjektiv wahrgenommene Blendungsempfinden verringern. Das kann zur Sicherheit auf der Straße beitragen.

Besonders wichtig für diejenigen, die bereits heute eine Brille tragen: ZEISS DriveSafe ist eine Alltagsbrille, die auch in allen anderen täglichen Situationen getragen werden kann – egal ob als Einstärken- oder Gleitsichtbrille.

Die perfekte Gleitsichtbrille für Autofahrerinnen und Autofahrer

Insbesondere für Gleitsichtbrillenträger sind ZEISS DriveSafe Brillengläser interessant. Übliche Gleitsichtbrillen sind nicht exakt auf die vielen Blickwechsel zwischen Cockpit, Rück-, Seitenspiegel und Straße ausgelegt. Die Übergangsbereiche in ZEISS DriveSafe Gleitsichtbrillengläser sind auf komfortable Blickführung während der Fahrt optimiert. So wird das dynamische Sehen in Situationen, die schnelle Reaktionen erfordern, unterstützt.

Alles in allem meistern DriveSafe Brillengläser von ZEISS gleich drei wichtige Herausforderungen:

  1. Sehprobleme bei Dämmerung und in der Nacht.
  2. Psychologische Blendung durch moderne, intensiv strahlende Scheinwerfer, insbesondere auf nassen Straßen.
  3. Stress wegen der Komplexität des dynamischen Sehens beim Autofahren.

Weniger Blendung: die ideale Sonnenbrille fürs Autofahren

Auch die Sonne blendet Autofahrerinnen und Autofahrer oft und kann durchaus ein Sicherheitsrisiko darstellen. Eine Sonnenbrille ist hier die erste Wahl – ob mit Sehstärke oder ohne. Allerdings gilt es im Straßenverkehr, einige Punkte zu beachten. Sonnenbrillen sind in den Tönungskategorien 0 bis 4 erhältlich – wobei die letzte Stufe nicht mehr für eine Teilnahme am Straßenverkehr geeignet ist. Das gilt natürlich auch auf dem Motorrad oder Fahrrad.

Ganz dunkel getönte Sonnenbrillen dürfen nicht zum Autofahren getragen werden.

Sonnenbrillen-Kategorien und Anteil des gefilterten Lichts: Die Grafik zeigt: Sonnenbrillen der Kategorie 4 absorbieren bis zu 97% des Lichts und sind demnach nicht mehr für das Autofahren geeignet.

Zu beachten ist auch, dass die Farbe der Sonnenbrillengläser im Straßenverkehr relevant ist. Ob die Wunschfarbe verkehrstauglich ist, kann der Augenoptiker beantworten. So sind blaue Brillengläser angesichts der Anforderungen von Seiten des Gesetzgebers bezüglich ihrer Straßenverkehrstauglichkeit als nicht konform eingestuft.

Es geht bei der Straßenverkehrstauglichkeit insbesondere um die Signallichterkennbarkeit, die physikalisch-optisch durch den visuellen Schwächungskoeffizienten bestimmt wird. Sie besagt, dass neben Ampeln vor allem das Blaulicht von Feuerwehr, Rettungswagen oder Polizei durch ein Brillenglas hindurch ausreichend deutlich kontrastreich erkennbar sein muss. Durch ein blaues Brillenglas hindurch sieht der Gesetzgeber dies bereits ab einer geringen blauen Tönung als nicht ausreichend gegeben an (Effekt „weißer Adler auf weißem Grund“). Die Verkehrssignalfarben rot, gelb, blau und grün müssen also durch die Gläser einer Sonnenbrille erkennbar sein.

Selbsttönende Brillengläser sind grundsätzlich eine sehr gute Alternative für Menschen, die aufgrund einer Fehlsichtigkeit ohnehin eine Brille tragen müssen. Bei Kontakt mit UV-Strahlung tönen sie von selbst ein und klaren auch von selbst wieder auf. Zum Autofahren funktionieren diese Brillengläser jedoch nicht optimal, da sie sich im Auto nur wenig oder gar nicht einfärben. Das Glas der Windschutzscheibe blockt das nötige UV-Licht ab und es fällt kein direktes Sonnenlicht auf die Gläser, weil der Brillentragende im Schatten des Autos unter dem Autodach sitzt.

Polarisierende Brillengläser reduzieren Blendungen im Auto

Auch dieses Szenario ist vielen geläufig: Nach dem Regen erstrahlt die Sonne, steht möglicherweise tief, und die Fahrbahn verwandelt sich in eine gleißende Ebene, auf der sich nur noch wenig erkennen lässt. Diese Blendung und Spiegelung schränken die Wahrnehmung ein. In diesem Fall können polarisierende Sonnenbrillen mit ZEISS SkyPol Brillengläsern Abhilfe schaffen – am besten kombiniert mit ZEISS DriveSafe. Durch eine spezielle Molekülanordnung absorbieren sie die von der Straße reflektierten Lichtstrahlen. Somit lassen sich zum Beispiel Hindernisse und Gefahren, aber auch Farben wieder besser und schneller erkennen.

Dieser Effekt wird durch die Kombination mit kontrastverbessernden Farben im braunen und orangen Bereich weiter verbessert. Das hilft übrigens nicht nur im gewöhnlichen Straßenverkehr, sondern auch auf Wasserstraßen und auf schneebedeckten Flächen – überall dort, wo es zu starken Reflektionen kommt.

Fazit: Autofahrerbrillen für gutes Sehen im Straßenverkehr

Es lässt sich also viel tun in Sachen eigener Verkehrssicherheit. Brillengläser, die speziell auf die Sehbedürfnisse für Autofahrende ausgerichtet sind, können das Autofahren bei Nässe, Regen, Blendung, bei Nacht, Nebel oder tiefstehender Sonne sicherer und entspannter machen. Egal ob mit klarer Brille, polarisierenden Gläsern oder mit Sonnenbrille: Risiken von psychologischer Blendung durch Autoscheinwerfer oder durch ein vermindertes temporales oder räumliches Sehen lassen sich reduzieren.

Pressekontakt Miriam Kapsegger

ZEISS Vision Care


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    ZEISS Umfrage im September 2015 gemeinsam mit dem Marktforschungsunternehmen YouGov unter 1.617 Autofahrern in Deutschland.