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Ein Start-up, das Implantate aus biosynthetischem Gewebe fertigt oder eine Plattform, die additive Fertigung ermöglicht: Die Unternehmen, an denen sich ZEISS beteiligt, übernimmt oder mit denen ZEISS strategische Kooperationen eingeht, sind vielfältig – und sorgen dafür, dass auch ZEISS immer vielseitiger wird.
Doch wie kommen solche Transaktionen überhaupt zustande? Wer prüft, ob die Partner wirklich zusammenpassen? Und wer sorgt dafür, dass die Interessen von ZEISS vertreten sind? Als Mergers & Acquisitions Manager – kurz M&A Manager – bereitet Johannes diese Kooperationen, Beteiligungen und Firmenübernahmen vor und koordiniert sie. Dabei war sein Einstieg bei ZEISS ein ganz anderer.
Physik ist überall
Von Haus aus ist Johannes nämlich Physiker. Das Fach hat ihn schon in der Schule fasziniert: Dingen auf den Grund gehen, ins Innerste der Welt schauen und gleichzeitig große Zusammenhänge verstehen – das war seine Motivation, Physik zu studieren. „Dann stellte sich die Frage: Promotion oder Job?“, erinnert sich Johannes an seinen Berufseinstieg. „Ich wollte zuerst einmal die Industrie kennenlernen. Die Entscheidung für ein Praktikum bei ZEISS fiel mir leicht – zumal mir das Unternehmen von Anfang an langfristige Perspektiven geboten hat. Ich bin ein gutes Beispiel dafür, welche Möglichkeiten ein agiles Unternehmen eröffnet. Vom Physiker zum M&A Manager – ich bin gespannt, was als Nächstes folgt.“
Aber der Reihe nach: Im Anschluss an das Praktikum wird Johannes Systemingenieur in der Produktentwicklung im Bereich Sport Optics, um danach in die Halbleiterfertigungssparte zu wechseln. Hier kümmert er sich um den Technologietransfer zwischen unterschiedlichen ZEISS Standorten – ein großer Schritt Richtung Management. „Das hat meinen Horizont erweitert und Lust auf weitere Führungsthemen gemacht. Dabei hat mich meine damalige Vorgesetzte nicht nur mit Rat und Tat unterstützt, sondern auch den Weg zum MBA geebnet – ZEISS hat die Kosten für diese Weiterbildung übernommen.“
Mehr als nur eine Höhle voller Löwen
Heute ist Johannes „Senior Manager M&A“ und damit verantwortlich für „Mergers and Acquisitions“. Er analysiert Geschäftsmodelle und Firmendaten, vermittelt Kontakte und führt Gespräche.
Das Ziel von Johannes und seinem Team: passionierte Menschen und zukunftsträchtige Innovationen für eine Zusammenarbeit mit ZEISS zu gewinnen. Das kann durch eine freundliche Übernahme, eine Kooperation, eine Minderheitsbeteiligung oder auch durch den Kauf von Patenten passieren. Doch die übergeordnete Vision ist immer gleich: „Eine erfolgreiche Gemeinschaft schaffen und dafür sorgen, dass die Unternehmen, die sich zusammentun, gemeinsam stärker und wertvoller sind, als sie es allein wären.“
Questions and Answers
Könnte ZEISS die akquirierten Technologien nicht selbst entwickeln? „Vielleicht schon“, sagt Johannes. „Aber nicht so schnell und möglicherweise nicht effizient genug. Deshalb suchen wir nach Partnern, die uns und unser Technologie-Portfolio ergänzen.“ Und was hat das mit Physik zu tun? „Eine ganze Menge! Naturwissenschaften wie auch Unternehmens-Akquisitionen drehen sich um mathematische Modelle, Formeln und Kennzahlen, um präzise Recherche und ganzheitliche Analysen. Mit meiner Erfahrung kann ich naturwissenschaftlich oder betriebswirtschaftlich argumentieren – das liegt ganz in meinem Ermessen und hängt von meinem jeweiligen Gesprächspartner ab.“
Wechselseitiges Wohlwollen vorausgesetzt
Initiativen für potenzielle Partnerschaften kommen meist aus den Strategiebereichen der ZEISS Geschäftsbereiche. Im nächsten Schritt übernehmen Johannes und seine Kolleginnen und Kollegen. Nach der Abfrage der ersten Unternehmens-Informationen beginnen die Gespräche – immer geheim. „Beide Seiten legen Wert auf Diskretion“, erläutert Johannes. „Und auf beiderseitiges Interesse! Wir versuchen zu überzeugen und Brücken zu bauen. Aber nicht jedes Projekt führt zu einer erfolgreichen Übernahme, da wir bei jedem M&A-Prozess stetig lernen und sich ursprüngliche Annahmen eventuell nicht bestätigen. Wichtig ist: Es müssen beide Seiten profitieren. Passt es nicht, dann wünschen wir viel Erfolg und gehen unserer Wege.“
Entlang des M&A Prozesses gilt es viele Expertisen einzubinden: Steuerberater und Anwälte, Buchhalter und Banker, Berater und Entscheidungsträger. Johannes orchestriert alle Stakeholder und treibt das jeweilige Projekt proaktiv voran. Rund ein halbes bis ein Jahr dauert es im Durchschnitt vom ersten Telefonat bis zur finalen Unterschrift.
Mit seiner Arbeit an unterschiedlichen M&A-Projekten gestaltet Johannes auch die Zukunft bei ZEISS mit. „Es ist extrem spannend. Ich bin wirklich dankbar, ZEISS aus so vielen unterschiedlichen Perspektiven kennenlernen und damit einen positiven Beitrag zur Entwicklung von ZEISS leisten zu können“ sagt Johannes.