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„Machen Sie bitte den Mund ganz weit auf.“

ZOOM MED möchte wissen, wie Kunden schrittweise in eine neue Normalität finden und fragt: Inwieweit verändert die Pandemie Abläufe und Prozesse in Kliniken und Praxen? Was haben sie getan, um auch während des Lockdowns Patienten behandeln zu können? Die Recherchen aus der Fachliteratur für Augen- und Zahnheilkunde hat ZOOM MED hier zusammengestellt.

© Source: https://crstoday.com/articles/2020-june/what-we-do-now-can-ease-the-transition-back-to-normal/
Dr. Savak Teymoorian, spricht mit einem Patienten der Harvard Eye „drive-through“-Klinik, um den Augeninnendruck zu kontrollieren.

Augeninnendruck-Messung im Vorbeifahren (“Drive-Through IOP”)

Patienten mit chronischen Erkrankungen sollten regelmäßig untersucht werden – auch während einer Krise. Bei Glaukom-Patienten muss etwa der Augeninnendruck in bestimmten Zeitabständen kontrolliert werden, um bei Abweichungen mit entsprechenden Therapien einzugreifen. Eine Untersuchung, die während des strikten Lockdowns in vielen Praxen weltweit zunächst nicht möglich war. Doch Praxen und Kliniken wussten sich schnell zu helfen und etablierten sogenannte “drive-through IOP-check clinics”: Der Patient fährt im Auto vor und ihm wird noch im Auto sitzend – also quasi im Vorbeifahren – der Augeninnendruck gemessen. Ein Arzt berichtet in der Fachzeitschrift CRS Today über die Vorteile: “Das hilft uns zu vermeiden, dass wir - wenn die Praxen wieder öffnen - hunderte Patienten haben, die Termine für eine Augeninnendruckmessung benötigen.” Und so war es dann wohl auch, als seine Klinik wieder öffnete: Eine wesentlich kleinere Anzahl an Patienten benötigte einen dringenden Glaukom-Follow-up.


Reduzierung der Aerosolbelastung bei zahnärztlicher Behandlung

„Machen Sie bitte den Mund ganz weit auf“ – diese Ansage kennt jeder vom letzten Zahnarztbesuch. Wie können dabei aber sowohl Behandler als auch Patienten vor Infektionen geschützt werden? 

In Zeiten der SARS-CoV-2 Pandemie sind die bekannten Übertragungswege die exponierten Schleimhäute. Also kann bei einer zahnärztlichen Behandlung die Ansteckung sowohl über die Augen-, über die Nasen- als auch über die Mundschleimhaut erfolgen, so Dr. Thomas Lang aus Essen, Deutschland, in einem Artikel für die ZWP online.

Und fragte sich: „Warum behält der Patient den Mundschutz nicht während der Behandlung an?“ So wurde die Idee geboren, den Patienten unter Kofferdam zu behandeln, während er gleichzeitig den Mund-Nasen-Schutz weiterträgt. Die ZWP online beschreibt das wie folgt: „In den Mundschutz wird ein Schlitz geschnitten (siehe Abbildung).

 

© https://www.zwp-online.info/zwpnews/dental-news/branchenmeldungen/der-besondere-praxistipp-reduzierung-der-aerosolbelastung-nicht-nur-in-zeiten-von-corona
Mundschutz mit Schlitz
© https://www.zwp-online.info/zwpnews/dental-news/branchenmeldungen/der-besondere-praxistipp-reduzierung-der-aerosolbelastung-nicht-nur-in-zeiten-von-corona
Patientin mit Kofferdam, einer hochelastischen Folie, die in der Zahnmedizin u.a. bei endodontischen Behandlungen und Restaurationen zur Trockenlegung des Arbeitsfeldes eingesetzt wird.

Warteraumkapazitäten um bis zu 72% reduziert – Abläufe digitalisieren

ZOOM MED auf Basis von Informationen aus der EuroTimes (Juni 2020)

Die zusätzlichen Hygienemaßnahmen stellen gerade kleinere Praxen (wie etwa beim Zahnarzt) vor Herausforderungen. Abstände müssen z.B. auch in Wartebereichen eingehalten werden. Bis zu 72% weniger Kapazität stehen aufgrund des geltenden Infektionsschutzes im Wartebereich zur Verfügung. Das zeigt die nachfolgende Grafik, die ZOOM MED auf Basis von Informationen aus der EuroTimes (Juni 2020) erstellte:

Und um die Anzahl an Patienten im Krankenhaus zu verringern, wurden alle klinischen Forschungen eingestellt sowie Verschreibungen und Rezepte den Patienten postalisch zugestellt.

Tatsächlich kann die Digitalisierung dazu beitragen, dass Abstände eingehalten werden, wie Dr. Giselle Ricur und Dr. Roger Zaldivar in der CRSToday Europe berichten. Die Bildergalerie zeigt, wie die beiden Ärzte in ihrer Klinik den „virtual COVID-19 Workflow“ umsetzen:
 

© https://crstodayeurope.com/articles/2020-june/premium-iols-in-the-post-covid-era/
Eine medizinische Fachkraft führt die Routine-Untersuchungen am Patienten durch (A),
© https://crstodayeurope.com/articles/2020-june/premium-iols-in-the-post-covid-era/
der Arzt analysiert die Ergebnisse (B)
© https://crstodayeurope.com/articles/2020-june/premium-iols-in-the-post-covid-era/
und bespricht sie über digitale Kommunikationstechnologien mit dem Patienten, entweder von zu Hause aus (C)
© https://crstodayeurope.com/articles/2020-june/premium-iols-in-the-post-covid-era/
oder Räumlichkeiten der Klinik (D, E),
© https://crstodayeurope.com/articles/2020-june/premium-iols-in-the-post-covid-era/
um den Abstand einzuhalten.

© https://crstodayeurope.com/articles/2020-june/global-perspectives/
Am Haupteingang des SNEC gibt es mobile Stationen zur Temperatur-Messung bei Patienten.

Patienten schon beim Betreten der Klinik oder Praxis schützen

Zwei Ärzte vom Singapore National Eye Center (SNEC) beschreiben im Fachmagazin CRS Today die Maßnahmen ihrer Taskforce, um Patienten zu schützen: Von Textnachrichten zu geltenden Hygiene-Maßnahmen vor Ort, die Patienten vor ihrem Termin aufs Handy bekommen, bis hin zu der Empfehlung, allein oder mit nur einer Begleitperson in die Klinik zu kommen. Die Körpertemperatur wird bei Betreten des Gebäudes gemessen und anhand von Fragebögen sollen Reisen in Risikogebiete erfasst werden.


Die neue Normalität…

… wie sie genau aussieht, wird die Zukunft zeigen. Viele unserer Kunden haben zwischenzeitlich Maßnahmen eingeführt, um die Patienten- und Behandlersicherheit zu erhöhen. Chancen liegen in der Digitalisierung von Abläufen. An digitalen Lösungen für das Gesundheitswesen arbeitet die ZEISS Medizintechnik schon lange. Aufgrund der Pandemie bekommen sie nun eine ganz neue Bedeutung.